Herne. . Ein Wachstumsmarkt erreicht Herne: Am Trimbuschhof bietet die Duisburger Safebox GmbH Privatleuten und Betrieben Lagermöglichkeiten.

Eine Wachstumsbranche hat Herne erreicht: Self-Storage. Übersetzen lässt sich der englische Begriff in etwa mit der selbstständigen Einlagerung von Gegenständen außerhalb der eigenen vier Wände. Die Safebox GmbH mit Sitz in Duisburg wird am Trimbuschhof Flächen für Privatleute und Gewerbetreibende anbieten.

Der Bedarf sei vielfältig, erzählt Geschäftsführer Justin Bor beim Ortstermin. Wenn zwei Menschen zusammenziehen, gebe es zu viele Möbel, auch bei einer Trennung könne es kurzfristigen Bedarf für die Unterbringung von Dingen geben. Schimmelbefall oder Wasserschäden könnten ein Grund sein, ebenso die Tatsache, dass immer mehr Häuser ohne Keller gebaut würden - und damit wichtiger Stauraum fehle. Den bietet Safe-Box an.

Kauf nach Abzug eines Autozulieferers

Was die Größe anbelangt, sei das Unternehmen sehr flexibel. Die kleinste verfügbare Einheit sei eine Box ab einem Quadratmeter, im gewerblichen Bereich könnten es bis zu 1000 Quadratmeter sein. So könnten Handwerker ihr Materiallager bei Safebox unterbringen.

Justin Bor hat in den Hallen am Trimbuschhof ideale Bedingungen vorgefunden.
Justin Bor hat in den Hallen am Trimbuschhof ideale Bedingungen vorgefunden. © Svenja Hanusch

In dem Komplex am Trimbuschhof/Werkshallenstraße hat Bor beste Bedingungen vorgefunden. Etwa zehn Jahre lang hat der Plettenberger Autozulieferer Dura das Areal in Herne als Lager genutzt, nach dem Ende in Plettenberg stieß das Unternehmen diesen Standort ab. Bor griff zu - im Bewusstsein, dass Herne verkehrstechnisch 1-A-Lage im Ruhrgebiet ist.

Beheizt und überwacht

Die Hallen bieten Bor den idealen Rahmen, um sie in eine Vielzahl an Boxen zu unterteilen. Die Renovierungsarbeiten haben begonnen, später können Kunden zum Beispiel durch die großen Tore, die bereits vorhanden sind, mit ihren Wagen nah an die Box heranfahren. Nutzer haben 24 Stunden Zugang zu ihrer Box, die gesamte Anlage sei selbstverständlich gesichert und überwacht, erläutert Safe-Box-Mitarbeiterin Regina Holtschoppen. Das Angebot von Safe-Box unterscheide sich von den bekannten XXL-Garagen dadurch, dass die Lagerräume am Trimbuschhof beheizt seien. Heißt: Schimmelbefall werde vermieden, ebenso das Verziehen von Möbeln. Die Mietkonditionen seien simpel: Für 19,99 Euro pro Monat könne man Platz mieten. Die Laufzeit bestimme der Kunde.

Aber Bor und Holtschoppen haben noch mehr vor. So könne ein kleiner Businesspark entstehen - für Betriebe, die Büroräume benötigen. Damit verbunden sei die Schaffung von Arbeitsplätzen. Obwohl die Sanierungsarbeiten noch im Anfangsstadium stecken, gebe es erste Anfragen. Bor kann sich schon jetzt vorstellen, dass er einen weiteren Standort in Herne eröffnet.

Regina Holtschoppen und Justin Bor in einer der noch umzubauenden Hallen am Trimbuschhof.
Regina Holtschoppen und Justin Bor in einer der noch umzubauenden Hallen am Trimbuschhof. © Svenja Hanusch

Deutschland ist der größte Wachstumsmarkt

Man müsse den Menschen immer noch erklären, was es mit dem Geschäftsmodell Self-Storage auf sich hat, erzählt Justin Bor, Amerikaner mit niederländischen Wurzeln. In den USA sei die Selbst-Einlagerung eine Branche mit einem Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Dollar, dort gebe es rund 55.000 Lagerstandorte, in Europa seien es rund 4000. Der Self-Storage-Verband bewertet Deutschland als größten Wachstumsmarkt in Europa. Seit 2009 habe sich die Zahl der Firmen verdoppelt.

Justin Bor startete vor über zehn Jahren mit einem Lagerstandort in Bielefeld. Inzwischen sind Mönchengladbach, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Warstein sowie Herne hinzugekommen, bereits in Vorbereitung sind Hagen und Lüdenscheid.

Bei der Wirtschaftsförderung sieht man die Ansiedlung von Safe-Box womöglich auch mit einem weinenden Auge, denn Flächen wie am Trimbuschhof sind Mangelware in Herne, um etwa produzierendes Gewerbe anzusiedeln.