herne. . Die Stadt Herne hat für das nächste Jahr beim Land 73 Kitas angemeldet, vier mehr als im Vorjahr. Einige sind jedoch noch in der Planung.
73 Kita-Standorte – und damit vier mehr als im vergangenen Jahr – meldet der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie für das nächste Kita-Jahr beim Land an. Diese Meldung ist Voraussetzung für die Gewährung der öffentlichen Zuschüsse, so Sarah Gentilini vom zuständigen Fachbereich der Stadt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie.
Dabei sei ein „neuer“ Standort kein echter, müsse aber so gezählt werden: In der Übergangslösung „Schulstraße“ werde, bis die neue Kita am Hölkeskampring fertig ist, eine weitere Gruppe eingerichtet. Der Standort ist jedoch eine Dependance der Evangelischen Kita Poststraße. Die Eröffnung, die eigentlich schon stattgefunden haben sollte, sei nun für März geplant, so Sarah Gentilini.
Eröffnung der Kita Am Katzenbuckel für 2020 geplant
Die neue Einrichtung am Hölkeskampring soll im April 2020 eröffnet werden. Dort sind 73 Plätze geplant, darunter 18 Plätze für Kinder unter drei Jahren (u3). Ebenfalls im nächsten Jahr soll die Awo-Kita „Am Berg“ in Wanne mit 73 Plätzen öffnen. Dort entstehen 20 Plätze für u3-Kinder. Ebenfalls mit einer Eröffnung im nächsten Jahr ist die Kita „Am Katzenbuckel“ in Sodingen-Börnig eingeplant (73 Kinder, 20 u3-Plätze). Wegen des gesamten Bauprojekts dort, das auch die Erneuerung der Seniorenanlage umfasst, hatte es in den vergangenen Monaten Diskussionen geben. Die Aufstellung des Bebauungsplanes verlaufe planmäßig, das Verkehrsgutachten befinde sich in der Schlussphase, berichtete Gentilini. Das Landesjugendamt habe auch die Betriebserlaubnis in Aussicht gestellt. Er begrüße ausdrücklich den Bau dieser Kita, betonte Jörg Högemeier (SPD), der auch Stadtverordneter für Börnig ist. In dem Stadtteil sei sogar der Bau einer weiteren Kita nötig.
Übersicht erst im Spätsommer
Verlagern will die Awo ihre bisherige Einrichtung von der Düngelstraße an die Mont-Cenis-Straße. Das Vorhaben hat sich verzögert, der Baustart soll nun in Kürze stattfinden. In der Evangelischen Kita an der Altenhöfener Straße wird im Sommer eine Gruppe umgewandelt, so dass dort vier neue u3-Plätze entstehen. Kommt alles so wie geplant, ständen 2019/20 insgesamt 5265 Plätze für Kinder bis zu sechs Jahren zur Verfügung.
Darauf hofft auch der Ausschuss. „Wir hinken deutlich hinterher“, so Högemeier. Frühestens im Spätsommer lasse sich sagen, wie viele Kinder tatsächlich unversorgt seien, so Dezernentin Gudrun Thierhoff. Sie appellierte an alle Eltern, deren Kinder leer ausgingen, sich zu melden: „Unser Ziel ist, dass kein Kind, bei dem Anspruch und Bedarf bestehen, unversorgt bleibt. Wir haben bis jetzt immer Lösungen gefunden“, so Thierhoff.
Kein Bedarf an längeren Kita-Öffnungszeiten
In Herne lasse sich kein Bedarf an früheren und längeren Öffnungszeiten von Kindertagesstätten feststellen, teilte Dezernentin Gudrun Thierhoff auf eine entsprechende Anfrage von Jörg Högemeier im Ausschuss Kinder, Jugend und Familie mit. Der Sprecher der SPD-Fraktion hatte sich darüber gewundert, dass in der Nachbarstadt Gelesenkirchen mehrere Kitas ab 6 und bis 20 Uhr geöffnet seien, in Herne aber ein solches Angebot fehle.
Dies sei nicht ganz richtig, so Heike Hütter vom zuständigen Fachbereich der Stadt. Die Kita der St. Elisabeth-Gruppe Am Solbad habe sogar noch längere Öffnungszeiten, um den Bedürfnissen der Krankenhausmitarbeiter entgegenzukommen. Auch die Kita an der Altenhöfener Straße öffne auch schon um 6.30 Uhr.
Es werde immer wieder bei den Eltern abgefragt, ob es Bedarf an längeren Öffnungszeiten gebe, so Dezernentin Thierhoff. „Ich kenne die Probleme, und wir würden in unseren städtischen Einrichtungen gerne längere Öffnungszeiten anbieten“, betonte sie. Aber Eltern äußerten diesen Wunsch nicht oder er ist sehr selten. Für ein einzelnes Kind könne eine Tagesstätte aber auch nicht geöffnet werden, erklärte sie. In solchen Fällen lasse sich der Bedarf zum Beispiel durch eine ergänzende Tagespflege auffangen.
>> INFO: Neues Kita-Gesetz verunsichert Träger
Das Land will 2020 das Kita-Gesetz (KiBiz) reformieren. Das betrifft inhaltliche wie finanzielle Aspekte.
Weil zurzeit erhebliche Unsicherheiten vor allem bei freien Trägern bestehen, wollen in Herne Fraktionen und Träger ein Positionspapier erarbeiten und ans Land schicken.