herne. . Jugendheim, Spielezentrum, Beratungsstellen, freie Gruppen - all das soll ab 2020 unter einem Dach zu finden sein. Am Montag war Baustart.
Der Absatz von Spaten wird in Herne sprunghaft steigen: Allein zehn Spatenstiche bis Frühjahr 2019 hatte Oberbürgermeister Frank Dudda am Samstag bei der Eröffnung des Medienhauses an der Bahnhofstraße angekündigt. Der erste symbolische Akt hat bereits am Montag stattgefunden: Die Stadt feierte den Baustart des „Städtischen Jugendhilfezentrums Hölkeskampring“, das bis zum August 2020 in der ehemaligen Hauptschule für rund 5 Millionen Euro entstehen soll.
Anlaufstelle auch für Senioren
„Gravierende Veränderungen“ stünden durch das von Land und Bund geförderte Projekt in Herne-Süd an, so der OB. „Das ist ein weiterer Schritt Richtung Zukunft der Stadt.“ Zahlreiche Angebote will die Verwaltung am Hölkeskampring unter einem Dach bündeln.
Vier Säulen sollen das ambitionierte Konzept tragen: die Dienstleistungsstelle Jugendhilfe, eine Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung mit täglichen offenen Angeboten, das zurzeit noch an der Jean-Vogel-Straße beheimatete Spielezentrum und nicht zuletzt Räume für freie Träger, Initiativen, Selbsthilfegruppen und Ehrenamtliche. Familien mit Kindern stehen im Mittelpunkt, doch auch projektbezogene Angebote für Senioren sind geplant. Der Eingangsbereich soll an den Hölkeskampring gelegt, Straße und Bürgersteig verbreitert werden.
Kita-Neubau soll 2019 in Angriff genommen werden
Auf umfangreiche Bauarbeiten bereitete Dudda die anwesende Schulpflegschaftsvorsitzende der benachbarten Kolibri-Schule an der Jean-Vogel-Straße schonend vor. „Bei diesem Haufen wird es nicht bleiben“, so der OB mit Blick auf den für den Spatenstich aufgeworfenen Erdhügel.
Ebenfalls in Kürze starten soll der Neubau einer Kita auf einem Areal hinter der Grundschule. Wie berichtet, hatte sich das Projekt durch die Fehlplanung der Stadt bei der Erschließung zunächst verzögert. Die Stadt wolle die Kita ebenfalls bis zum Sommer 2020 einweihen, kündigte Jugenddezernentin Gudrun Thierhoff an.
Klonki (SPD) will Jugendhilfezentren für alle Bezirke
Als „Supersache“ bezeichnete Ulrich Klonki (SPD) das Nutzungskonzept fürs neue Zentrum Hölkeskampring. Ziel von Stadt und Politik sei es, für jeden der vier Bezirke ein solches Jugendhilfezentrum einzurichten, so der Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie. In Wanne sei dies an der Königin-Luisen-Schule bereits geschehen. „Dort gibt es allerdings keine direkt angrenzende Grundschule.“
Stadt und Politik richteten ihren Blick nun auf den Bezirk Sodingen. Dort sei die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Jugendhilfezentrum wohl weniger problematisch als in Eickel, begründete der Ausschussvorsitzende (und Sodinger) die Prioritätensetzung.
>> INFO: Sieben Dienststellen im neuen Zentrum
Die Stadt will im Jugendhilfezentrum sieben Dienststellen des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie unterbringen.
Im Einzelnen: Familien- und Schulberatung, Familienbüro, Jugendhilfe im Strafverfahren, Fachdienst Pflegekinderdienst, Sozialer Beratungsdienst, Koordinierungsstelle Bildung und Teilhabe sowie ein Projektbüro.