Herne. . Da waren es nur noch fünf: Der Bezirk Herne-Mitte konnte die Zahl der für das neue Jugendzentrum Hölkeskampring zu fällenden Bäume reduzieren.
Sieben gesunde Bäume sollten für den Umbau der ehemaligen Hauptschule Hölkeskampring zu einem „Jugendhilfezentrum“ gefällt werden. Die Bezirksvertretung Herne-Mitte hatte diesem Vorschlag der Verwaltung in der jüngsten Sitzung nicht folgen wollen und auf Initiative von Timon Radicke (CDU) einen Ortstermin vereinbart. Ergebnis der gestrigen Begehung am Hölkeskampring: Immerhin zwei von sieben Bäumen können „gerettet“ werden.
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Nicht zuletzt dank eines Vetos von Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl bleiben ein Silberahorn mit einem Durchmesser von vier Metern sowie eine Linde (1,30 Meter) wohl erhalten. Diese beiden Bäume sollten einer Rampe zu einem Nebeneingang und einer Fahrspur für den Catan-Bus des Spielezentrums weichen, der künftig am Haupteingang der Einrichtung als Blickfang stehen soll.
Rampe soll versetzt werden
Die Rampe soll nun auf Vorschlag Kuhls ein wenig versetzt werden. Und der Bus soll nicht - wie ursprünglich von Polizei und Fachbereich Tiefbau empfohlen - vorwärts über eine zu bauende Fahrspur aus seiner Haltebucht auf die Einbahnstraße fahren, sondern unter Einweisung zurücksetzen. Das sei zumutbar, so Kuhl, weil der Spielebus nur zweimal monatlich bewegt werden müsse.
Weitgehend Einvernehmen herrschte hinsichtlich der Fällung der fünf weiteren Bäume. Hier hatte der federführende Fachbereich Gebäudemanagement (GMH) den Bau einer weiteren Rampe und die Nähe zum Gebäude als Begründung ins Feld geführt. „Wir müssen Barrierefreiheit gewährleisten, weil dies Gegenstand des Förderantrags ist“, sagte GMH-Mitarbeiter Dietmar Krüger. Das stellten die Bezirksverordneten auch gar nicht in Frage: Einstimmig beschlossen sie am Ende die Fällung der fünf Bäume.
Jugendhilfezentrum soll 2020 eröffnet werden
Wie berichtet, will die Stadt am Standort Hölkeskampring in der ehemaligen Hauptschule Angebote für Familien bündeln. Geplant sind unter anderem eine Dienstleistungsstelle Jugendhilfe, eine Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung mit täglichen offenen Angeboten sowie Räume für freie Träger und Initiativen. Und nicht zuletzt soll auch das Spielezentrum eine neue Heimat in dem Komplex erhalten. Die Kosten für das Stadtumbauprojekt liegen bei rund 5 Millionen Euro; die Eröffnung soll 2020 stattfinden.
In Nachbarschaft des Zentrums wird - hinter der Kolibri-Grundschule - außerdem eine neue Kita gebaut. Auch hier müssten zwei Bäume gefällt werden, berichtete die Stadt der Bezirksvertretung beim gestrigen Ortstermin. Hier gab es nach einer Besichtigung des Standortes allerdings keinerlei Einwände.