In Duisburg sind inzwischen fünf der geplanten sechs Signalanlagen in Betrieb genommen. Nun zieht Gladbeck nach. Weitere Städte wollen folgen.

Die Bergmanns-Ampel macht Karriere: In Duisburg feierte diese Sonderanfertigung ihre Weltpremiere, inzwischen ist sie an fünf der sechs ausgesuchten Standorte im Stadtgebiet zu bestaunen. Mit Gladbeck wird nun eine zweite Ruhrgebietskommune sechs Kreuzungen mit insgesamt 50 Ampeln entsprechend ausstatten.

Weitere Städte wie Marl oder Kamp-Lintfort wollen nachziehen. „Wir sind vom Ausmaß des Interesses überrascht. Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagt Sandra Terporten, die für die Ampeln zuständige Leiterin der Abteilung Verkehrssteuerung bei den Wirtschaftsbetrieben.

Ampel Numero fünf in Meiderich

Bergmanns-Ampel Numero eins wurde am 11. Oktober 2018 an der Mülheimer Straße auf der Grenze zwischen Neudorf und Duissern in der Nähe des Zoo-Haupteingangs im Beisein von OB Sören Link in Betrieb genommen.

Duisburg wollte im Jahr des Endes des Steinkohlebergbaus in Deutschland ein sichtbares Signal setzen und ein Stück Erinnerung an die Kumpel-Kultur bewahren. Die Idee dazu hatte die Duisburger Journalistin Kathrin Hänig, umgesetzt wurde sie von der in Neudorf ansässigen Agentur Media Team mit Jürgen Becker und Claudia Richter.

Standorte der Bergmannsampeln

Die Stadt entschied, dass in jenen sechs der insgesamt sieben Duisburger Bezirke, in denen einst aktiv Bergbau betrieben wurde, eine Ampelanlage auf das Bergmannsmotiv umgerüstet werden sollte. Im Bezirk Walsum ist das an der Friedrich-Ebert-Straße/Hildegard-Bienen-Straße in Aldenrade. Hier geschah der Aufbau kurz nach dem des Zoo-Exemplars. Danach folgten die Ampeln im Bezirk Hamborn an der Gehrstraße/Duisburger Straße in Neumühl sowie im Bezirk Homberg an der Moerser Straße/Duisburger Straße in Alt-Homberg. Als fünfter und bislang letzter Standort wurden in Mittelmeiderich die Ampeln am Übergang Auf dem Damm/Gabelsberger Straße umgerüstet.

„Jetzt fehlt nur noch eine Bergmanns-Ampel im Bezirk Rheinhausen“, so Sandra Terporten. Der Standort steht bereits fest: Es ist die Kreuzung Krefelder Straße/Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen-Mitte. Dort soll aber nicht nur die Schablone mit dem Bergmannsmotiv eingesetzt, sondern gleich die gesamte Anlage erneuert werden. „Wir stellen die Ampeln dort auf LED-Technik um. Das soll bis zum Sommer geschehen“, so Terporten. Eine vorherige Ausstattung der alten Ampel mit dem roten und grünen Bergmännchen, das eine Grubenlampe in der Hand hält, hätte keinen Sinn gemacht.

Umrüstung der Ampeln kostet jeweils 1000 Euro

Die Umrüstung der bisherigen fünf Kreuzungen in Duisburg habe jeweils etwa 1000 Euro gekostet, erklärt die aus Lüdenscheid stammende und seit 2008 in Huckingen lebende Diplom-Ingenieurin. Die sechste Bergmannsampel-Anlage in Rheinhausen-Mitte soll laut Terporten auch die letzte auf Duisburger Stadtgebiet sein: „Es sollte nicht inflationär genutzt werden, da es ja sonst den Reiz des Besonderen verliert.“

Was glaubt sie, wie viele Städte noch nachziehen werden: „NRW-Verkehrsminister Wüst hat ja mitgeteilt, dass diese Ampelform zulässig ist“, so Terporten. Und egal, wie groß der Boom noch werden mag: „Duisburg wird immer der Vorreiter bleiben, der die allererste Bergmannsampel hatte.“