Herne. . Stadt, DRK, Kirche und andere Akteure wollen Wanne-Süd lebendiger machen. Darum findet nun ein Lichterzug statt. Motto: „Wanne-Süd leuchtet auf“.

Es tut sich was in Wanne-Süd, und das muss es angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Situation dort auch: Am kommenden Dienstag wollen verschiedene öffentliche Akteure in dem Stadtteil an einem Strang ziehen und einen Lichterzug auf die Beine stellen. „Wanne-Süd leuchtet auf“ lautet das Motto, und die Organisatoren hoffen auf eine möglichst große Beteiligung unter den Bürgern.

„Hier wohnen immerhin 10.000 Menschen“, macht DRK-Geschäftsführer Martin Krause das Potenzial in diesem Stadteil deutlich. Weil aber wohl längst nicht alle Bewohner erscheinen werden, liegen 90 LED-Kerzen bereit, die sich die Teilnehmer ausleihen können. Jeder sei aber auch aufgefordert, Lampen und Kerzen mitzubringen.

Senioren sollen Einsamkeit entfliehen können

Alle Interessierten sind mit Beginn der Dunkelheit zum gemeinsamen Lichtergang durch den Sportpark Eickel eingeladen. Die Wege sind ebenfalls illuminiert, und zwar mit Solarleuchten, die in den Boden gesteckt werden. In diesen Tagen werden Plakate aufgehängt, Flyer in die Briefkästen gesteckt. „Wir wollen vor allem den Senioren in Wanne-Süd zeigen, dass sie der Einsamkeit zu Hause entfliehen können und dass sich hier etwas bewegt“, erläuterte DRK-Seniorenberaterin Eva Schütte-Butz.

Waffeln und Getränke

Alle Bürger sind zum gemeinsamen Lichtergang am Dienstag, 12. Februar, durch den Sportpark Eickel eingeladen. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr am Bücherschrank Ecke Hauptstraße/Sportpark.

Danach gibt es im Familienzentrum St. Joseph/Agnesstraße Waffeln und Getränke.

Unterstützt wird die Aktion auch vom Familienzentrum St. Joseph und vom Stadtteilbüro Wanne-Süd. In St. Joseph werden nach dem Lichterzug Gesprächsmöglichkeiten angeboten, um Wünsche und Verbesserungsvorschläge für den Stadtteil zu sammeln, in dem sie auf Zetteln aufgeschrieben werden. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Situation der Bewohner des Quartiers in allen Lebenslagen und -phasen zu verbessern“, erklärte Michael Paternoga, Sprecher der Stadtverwaltung, die das Projekt ebenfalls unterstützt.

Wünschelrute kommt zum Einsatz

Beim Spaziergang im Park selbst kommt sogar eine Wünschelrute zum Einsatz, damit Ideen besser aufgespürt werden können. „Es könnte aus dem Gang durch den Park zum Beispiel die Idee einer neuen Sportgruppe entstehen oder die Gründung von Kinderprojekten“, konkretisierte Marie Meinhardt vom „First Mover-Projekt“ die Perspektive der Aktion.

Marie Meinhardt arbeitet seit vergangenem Jahr in dem mit öffentlichen Mitteln geförderten Stadtumbau-Projekt, das in ihrem Fall den Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung und Prävention legt. Stadtteilmanagerin Eva Dammert findet „die Idee sehr schön“ und hofft, dass sich das Engagement „visualisieren“ lässt, beispielsweise durch ein neues, verbindendes Logo.

Am schönsten sichtbar wäre der Stadtumbau in Wanne-Süd aber durch möglich viele neu gestaltete Häuser-Fassaden. Hier gibt es ebenfalls einen Fördertopf, in dem es laut Quartiersarchitektin Mouna Nasta an Geld nicht mangelt für frische Farbe und ganz neuen Schwung.