Das Stadtteilbüro in Wanne will die Lebensqualität von 9100 Einwohnern steigern. Soziale und städtebauliche Projekte sollen gefördert werden.
Die Eröffnung des Stadtteilbüros für und in Wanne-Süd zog am vergangenen Samstag zahlreiche Bürger an die Hauptstraße 187. Unter blauem Himmel und bei viel Sonnenschein hörten die Gäste den einleitenden Worten von Oberbürgermeister Frank Dudda zu, ehe sie sich mit den Räumlichkeiten vertraut machen konnten.
Erklärtes Ziel unter dem Programmnamen „Soziale Stadt Wanne-Süd“ sei die Steigerung der Lebensqualität von etwa 9100 Einwohnern. Der Handlungsrahmen umfasst derweil 57 Maßnahmen zu Neugestaltung von öffentlichem Wohnraum sowie eine Verbesserung der Infrastruktur.
Menschen zum Mitwirken bewegen
„Wir möchten auch die hier lebenden Menschen zum Mitwirken bewegen und ihnen die Möglichkeit geben, selbst Ideen in das Projekt einfließen zu lassen. Wir sind daher sehr froh über den guten Anklang bei den Besuchern “, so Eva Dannert vom Stadtteilmanagement. So seien bereits am Tag der Eröffnung zahlreiche Anträge von engagierten Einwohnern im Stadtteilbüro eingegangen, berichtete Eva Dannert weiter. Neben Funktionsverlusten durch Leerstand und teils desolatem Zustand einiger Gebäude seien es auch soziale Probleme, die Wanne-Süd über die Jahre zugesetzt hätten - etwa die überdurchschnittliche Arbeitslosenquote. „In den letzten Jahren nahm die Entwicklung von Wanne-Süd immer negativere Züge an.
Von daher muss erst einmal ein Bewusstsein für die Gegend, in der man lebt, geschaffen werden. Viele sind bereits weggezogen und haben ihre Immobilien verkauft“, erzählte Michaela Nicke. Die Tochter der Besitzerin der Räumlichkeiten, Elisabeth Nicke, habe den Niedergang von Wanne-Süd miterlebt und sieht in der Eröffnung des Stadtteilbüros eine Notwendigkeit. Die fünf Handlungsfelder des Stadtteilbüros setzten sich dabei aus Wohnen und bauliche Entwicklung, Wohnumfeld und öffentlicher Raum, Verkehr und Straßenraumgestaltung, öffentliche und soziale Infrastrukturen / sozialintegrativen Maßnahmen und Lokaler Ökonomie zusammen.
Mittel aus mehreren Töpfen
Ein Verfügungsfonds soll kleinteilige, nicht kommerzielle Projekte sowie ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen. Die Mittel dafür kommen vom Bundesministerium des Innern, der Städtebauförderung, sowie dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.