Herne. . Die vorläufigen Zusagen für Kita-Plätze in Herne gehen am 31. Januar raus. Trotz Ausbau hinkt die Stadt bei der U3-Betreuung noch hinterher.
Hunderte Eltern bangen derzeit um Zusagen für Kita-Plätze in Herne. An diesem Donnerstag, 31. Januar, werden die vorläufigen Zusagen für die Eltern erstellt. Die finale Struktur der Kindertageseinrichtungen für das kommende Kita-Jahr 2019/20 beschließt der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie am 20. Februar. Erst dann kann die Stadt genaue Aussagen über die Zahl der Plätze für das anstehende Kita-Jahr bekanntgeben.
Für das laufende Kita-Jahr gehe die Stadt von einer Versorgungsquote für die unter Dreijährigen in einer Kita oder Tagespflege von 32,8 Prozent aus, sagt Heike Hütter, Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen bei der Stadt. In Zahlen: 1400 von 4269 Kindern in dem Alter erhalten eine Betreuung. Im Bereich der über Dreijährigen seien es 4032 von 4095 Kindern, was eine Versorgungsquote von 98 Prozent ist. „Wir bauen weiter aus“, kündigt sie an.
Zielquote für U3-Ausbau liegt bei 42 Prozent
Seit im Jahr 2013 der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr eingeführt wurde, eröffne in Herne im Schnitt jedes Jahr eine neue Kita, sagt Sarah Gentilini, Jugendhilfeplanerin. Trotzdem hinkt Herne bei den unter Dreijährigen dem Bedarf noch hinterher. „Die Zahl der Arbeitslosigkeit ist gesunken. Dass der Bedarf an Betreuung steigt, geht damit einher“, sagt Heike Hütter. Eine berufstätige Mutter sei keine Seltenheit mehr.
„Trotz des Ausbaus bewegt sich die Versorgungsquote auf etwa gleichem Niveau“, sagt Sarah Gentilini. Grund dafür seien auch höhere Geburtenzahlen sowie die Zuwanderung. Beides habe den Bedarf deutlich gesteigert. „Unsere Zielquote für den U3-Ausbau liegt bei 42 Prozent.“ Wann diese Versorgungsquote jedoch erreicht wird, hänge von der weiteren Bevölkerungsentwicklung ab.
Viele Plätze im Nachrückverfahren
Eltern, die nach dem 31. Januar nicht sofort Post bekommen, bittet sie um Geduld: „Viele Kinder können im Nachrückverfahren noch berücksichtigt werden“, weiß die Jugendhilfeplanerin. Denn die meisten Eltern melden ihre Kinder in mehreren Kitas an, so dass manche gleich mehrere Plätze angeboten bekommen, aber nicht alle annehmen.
Dieses Verfahren soll in Zukunft zentral organisiert werden. Geplant ist, ab 2020 auf ein so genanntes Bedarfsanzeigeverfahren zurückzugreifen, bei dem Eltern sich zentral anmelden und ihre Wunschkitas angeben. Erhalten sie einen Kita-Platz verschwindet das Kind automatisch aus dem System. Das sei eine große Erleichterung für die Kita-Leitung, bei denen die Wartelisten überfüllt sind mit Kindern, die schon längst woanders einen Kita-Platz bekommen haben.
Ab April Kontakt zur Stadt suchen
In diesem Jahr müssen die Eltern noch mit den Kitas Kontakt aufnehmen, wenn sie keine Nachricht erhalten. Ist bis April kein Kita-Platz gefunden, können die Eltern sich an den Fachbereich Kinder-Jugend-Familie der Stadt Herne wenden. Heike Hütter verspricht: „Wir versuchen dann individuell, eine gute Lösung zu finden.“
>>> Was zu tun ist, wenn keine Zusage kommt:
Zunächst sollten Eltern etwas Geduld zeigen und warten, ob ihr Kind im Nachrückverfahren zum Zuge kommt.
Sie können erneut Kontakt zu den Kitas aufnehmen und mitteilen, dass sie bisher keinen Kita-Platz bekommen haben.
Sollten sie bis April keinen Platz angeboten bekommen, können sie Kontakt zum Fachbereich Kinder-Jugend-Familie aufnehmen unter HER 163339.
Außerdem können Eltern am besten schriftlich ihren Bedarf anmelden. Dies ist noch keine Klage, die als letzter Weg möglich ist, sollte kein Betreuungs-Platz vermittelt werden können.