Im ehemaligen Herner Industriegebäude geben sich Künstler aus Comedy und Kleinkunst, Figuren- und Zirkustheater die Klinke in die Hand.

Die Flottmann-Hallen werden sich auch im neuen Jahr auf ihre beiden traditionellen Bereiche „Kabarett/Comedy/Kleinkunst“ sowie „Figuren- und Zirkustheater“ konzentrieren. Das gab Gastspielkoordinator Christian Strüder auf Anfrage bekannt. Ein großes Sonderprojekt oder ein Festival sei im kommenden Jahr nicht zu erwarten.

Was das Figuren- und Zirkustheater angeht, so ständen bisher erst die Gastspiele bis März fest. Das größte finde bereits im Januar statt: die „Cirque Niveau“-Produktion „Mä Hyrrä“ vom Momentlabor Freiburg - mit gleich acht Akteuren aus fünf Nationen auf der Bühne. Die Performance aus Zirkuskunst, Text und Musik wird im Januar gleich zweimal aufgeführt, am Freitag, 18., und Samstag, 19. Januar. „Kein Zirkus mit Trommelwirbel, Nummernprogramm und Elefanten“, präzisiert Strüder, „sondern ein Theaterspektakel mit Akrobatik, Musik, Texten und Seele“. Die Flottmann-Hallen sind mit anderen Zentren aus Deutschland Koproduzenten. „Am 18. gibt es im Anschluss an die Aufführung noch eine sogenannte Watch & Talk-Runde der Initiative Neuer Zirkus Ruhr“, kündigt Strüder an. „Dabei könne einerseits über das Stück reflektiert werden und darüber hinaus auch über die Situation und aktuelle Lage des Neuen Zirkus in Deutschland und speziell im Ruhrgebiet.“ Zu der offenen Runde seien alle Interessierten eingeladen, „normale“ Zuschauer wie auch Fachleute. Moderiert wird die Runde von Klaus Borkens von der Folkwang Hochschule, Abteilung Physical Theatre/Artistik, und von Christian Strüder.

Theater Kohlenpott, Jugendkultur und Konzerte

Am Sonntag, 3. Februar, folgt dann mit der Produktion „Michael Kohlhaas“ das erste Figurentheaterstück mit Live-Musik, nach Heinrich von Kleist. Die Bühne Cipolla war schon öfter mit ihren Produktionen in Herne zu Gast („Bestie Mensch“, „Mario und der Zauberer“, „Schachnovelle“). Die Hauptfigur wird Opfer herrschaftlicher Willkür und beginnt einen mörderischen Rachefeldzug. „,Michael Kohlhaas’ war übrigens das erste Figurentheaterstück, das in die Hamburger Elbphilharmonie eingeladen wurde“, so Strüder.

Im Bereich Comedy und Artverwandtes stehen etliche bekannte Namen auf dem Programm, angefangen von Hennes Bender und Die Feisten bis zu Wilfried Schmickler, Özgur Cebe und der Mixed-Show „Nachtschnitten“. Auch mit einigen „Sisters of Comedy“, die im November bei Flottmann kennenzulernen waren, gibt es ein Wiedersehen, so mit Sabine Bode („Kinder sind ein Geschenk ...“), dem Duo Diagonal oder Lioba Albus (mit Bruno Knust).

Dazu kommen zwei Rudelsingen, die Extraschicht und die Aufführungen des Theater Kohlenpott, Jugendkultur und Konzerte.

Mit einer konzertanten Lesung geht es am Freitag, 11. Januar, los: Willi Thomczyk und Norbert Müller spielen noch einmal das Programm „Ich danke allen für nichts“.