Herne. . Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda will die Auflagen für den Cranger Weihnachtszauber im kommenden Jahr verschärfen. Das ist der Grund.

Oberbürgermeister Frank Dudda will die Auflagen für den Cranger Weihnachtszauber im kommenden Jahr verschärfen. Das kündigt er im Interview mit der WAZ an. Die Besucherzahlen seien offenbar höher als vom Veranstalter erwartet. Das sei zwar ein Pluspunkt für die Stadt und habe in NRW einen Werbeeffekt für die Stadt ausgelöst, vor Ort aber habe er deswegen „riesigen Ärger mit Anwohnern“. Dudda fürchtet, dass der Weihnachtszauber dadurch letztlich die Marke Cranger Kirmes beschädigen könnte.

Gast in der WAZ-Redaktion: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.
Gast in der WAZ-Redaktion: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda. © Rainer Raffalski

Dudda nennt es beeindruckend, was Veranstalter Sebastian Küchenmeister auf dem Cranger Kirmesplatz realisiert hat. Er wünsche ihm alles Gute und glaube, dass die Stadt mit ihm vernünftig an der weiteren Ausrichtung der Veranstaltung feilen könne. Zugleich kann der Rathaus-Chef seinen Unmut aber nicht verhehlen. Grund seien vor allem die Klagen der Kirmesplatz-Nachbarn: „Ich will die Anwohner nicht so provozieren, dass ihr Unmut sich eines Tages gegen die Cranger Kirmes richtet.“ Die Stadt sei in hohem Maße auf die Kooperation mit den Anwohnern angewiesen, weil es eine Kirmes sei, die praktisch im Hinterhof angesiedelt sei. „Die Anwohner dürfen nicht überstrapaziert werden“, betont er.

Ruf nach besserem ÖPNV-Angebot

Was ihm ebenfalls nicht gefallen habe: Es sei damit geworben worden, dass das bei der Cranger Kirmes wegen der Hitzewelle ausgefallene Feuerwerk im Rahmen des Cranger Weihnachtszaubers nachgeholt werde. „Das war ,gelbe Karte’“, stellt Dudda klar. Natürlich werde das Feuerwerk der Cranger Kirmes auf der Cranger Kirmes nachgeholt.

Viele Menschen wohnen direkt am Cranger Kirmesplatz.
Viele Menschen wohnen direkt am Cranger Kirmesplatz. © Hans Blossey

Sollten die Besucherzahlen die 150.000 Menschen wie erwartet tatsächlich übersteigen, mit denen der Veranstalter gerechnet hat, dann müsse nachgebessert werden: „Das hätte dann fürs nächste Jahr Auswirkungen auf den Inhalt und die Form der Genehmigung.“

Lob aus der Politik

CDU-Fraktionsvorsitzende Bettina Szelag lobt dagegen den Weihnachtszauber. Auch von anderen habe sie viel Positives von der Veranstaltung gehört: „Halb Herne ist dort unterwegs.“ Es gebe viele Kirmes-Elemente, aber auch ruhige Ecken, etwa in den Hüttengasse. Insgesamt laufe die Veranstaltung gesittet ab. Rund um den Bochumer Weihnachtsmarkt sei es nicht ruhiger. Nachdenken könnte der Veranstalter dagegen über die Parkplatzpreise. Die hohen Gebühren von fünf Euro sorgten offenbar dafür, dass der Parksuchverkehr größer sei als geplant.

Auch Grünen-Fraktions-Chef Thomas Reinke sieht hier Handlungsbedarf. Die ÖPNV-Anbindung müsse verbessert werden, damit mehr Besucher als bisher mit dem Bus statt mit dem eigenen Auto anreisen, fordert er. „Die Anwohner müssen besser geschützt werden.“ Wie seine CDU-Kollegin zieht aber auch der Grüne unterm Strich eine positive Bilanz. Die Resonanz sei deutlich größer als erwartet. „Es ist allerdings so, wie ich vermutet hatte: Es handelt sich um eine Kirmes.“


>> WEITERE INFORMATIONEN: Die Öffnungszeiten

Der Cranger Weihnachtszauber feiert in diesem Jahr Premiere vom 23. November bis 31. Dezember. Er soll auch in den kommenden vier Jahren stattfinden. Auf 25.000 Quadratmetern sind etwa 100 Betriebe aufgebaut, darunter Fahrgeschäfte und Hütten.

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 14 bis 22, Sa und So 12 bis 22, Silvester 14 bis 3 Uhr; Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag geschlossen. Eisbahn und Gastronomie an der Eisbahn öffnen wochentags zusätzlich von 9 bis 13 Uhr.