Herne. . Das Arbeitslosenzentrum Herne macht in seiner jährlichen Weihnachtsaktion auf Zusammenhänge von Arbeitslosigkeit und Rechtspopulismus aufmerksam.
Ob Donald Trump in den USA, Marine Le Pen in Frankreich oder Geert Wilders in den Niederlanden: Rechtspopulistische Tendenzen haben sich international Wege auf die politische Bühne gebahnt. Den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit mit dem Aufstieg populistischer Strömungen hat das Arbeitslosenzentrum bei seiner jährlichen Weihnachtsaktion zum Thema gemacht.
Unkonventioneller Gottesdienst
Das Herner Arbeitslosenzentrum und das Zeppelinzentrum richteten am Mittwoch gemeinsam die Aktion auf dem Robert-Brauner-Platz aus. „Das Thema Rechtspopulismus hat natürlich nicht nur was mit Arbeitslosigkeit zu tun“, sagt Franz-Josef Strzalka, der Leiter des Arbeitslosenzentrums. Es gebe aber in gewisser Hinsicht Zusammenhänge. Daher sei es auch als Arbeitslosenzentrum wichtig, das Thema aufzugreifen.
Unter Wählern von rechtspopulistischen Parteien befänden sich viele, die sich von etablierten Parteien nicht vertreten fühlten und unzufrieden seien, so Strzalka. „Auch in Herne gibt es Stadtteile mit AfD-Wähler-Anteilen von über 20 Prozent“, sagt er.
Das Arbeitslosenzentrum mache seit seiner Gründung im Jahr 1984 in regelmäßigen Aktionen aufmerksam auf Themen, die mit Arbeitslosigkeit zusammenhängen. Die Idee lehne sich an die in Frankreich traditionell verankerten Demonstrationen gegen Arbeitslosigkeit an, so Strzalka. Eine Zeit lang hätten sie regelmäßige Aktionen zur monatlichen Veröffentlichung der neuen Arbeitslosenzahlen durchgeführt. „Mittlerweile konzentrieren wir uns auf eine Jahreszeit wie Weihnachten“, sagt der Leiter.
Basierend auf dem Hörspiel „Am Königsweg“ von der österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelinek, das sich mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten auseinandersetzt, sei für die diesjährige Aktion ein Märchen geschrieben worden. Dieses wurde am späten Nachmittag unter dem Motto „Der Königsweg oder von der Gefährdung der Demokratie“ vorgetragen, begleitet von Fürbitten, dem Gebet der Vereinten Nationen und Musik.
Dechant Norbert-Johannes Walter vom Dekanat Emschertal begleitete die Aktion, die als eine Art unkonventioneller Gottesdienst geplant war.