Herne. . Die Herner Isap AG berät Unternehmen in Sachen Digitalisierung - nun auch mit dem offiziellen Siegel der Bundesregierung. Darum geht es.

Die Isap AG ist seit einigen Wochen quasi im Auftrag der Bundesregierung unterwegs. Des Rätsels Lösung: Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Herner IT-Unternehmen offiziell autorisiert, das Fördergrogramm „go-digital“ umzusetzen.

Mit diesem Programm fördert der Bund mittelständische Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, um in den Bereichen der digitalen Geschäftsprozesse, der digitalen Markterschließung und der IT-Sicherheit konkrete Projekte umzusetzen. Für diese Umsetzung ist die Isap AG verantwortlich.

Mäßige Erfahrungen mit Schulen

Die Resonanz sei bislang sehr positiv, schon jetzt sei das Unternehmen, zu dessen Kunden viele mittelständische Maschinenbauer gehören, mit 30 Projekten unterwegs. Assen hat ein Beispiel, was sich hinter der Chiffre „go-digital“ verbergen kann. So habe eins der Unternehmen immer noch einen Produktkatalog herausgegeben, der schon beim Druck veraltet gewesen sei, weil der technische Wandel immer schneller geschehe. Die Isap-Experten hätten eine Onlinedatenbank eingerichtet. Für das Unternehmen sei dieses Projekt ein echter Beschleuniger in Sachen Digitalisierung gewesen, sagt Pia Wieczorek, Bereichsleiterin Marketing bei Isap.

Diese Beschleunigung ist nach Ansicht von Wieczorek und Assen dringend notwendig, denn Deutschland sei in diesem Bereich alles andere als führend, andere Länder seien viel weiter. „Die Deutschen sind in aller Regel vorsichtig, was den technologischen Fortschritt anbelangt, aber wenn sie sich darauf einlassen, dann richtig“, so Wieczorek. Für Assen spielt die nach wie vor brummende Konjunktur eine Rolle. Die Unternehmen hätten so viele Aufträge, dass sie kaum Zeit haben, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Zumal es unter der Überschrift Digitalisierung viele Themen gebe, sei es die virtuelle Realität oder die Künstliche Intelligenz. Ein weiterer Faktor: Es fehlen Fachkräfte, um die digitale Entwicklung voranzutreiben. Isap selbst könne sofort fünf neue Mitarbeiter einstellen. An diesem Punkt nimmt Assen die Politik ins Visier. Dass der Digitalpakt für Schulen am Widerstand der Länder geplatzt sei, könne er nicht nachvollziehen angesichts der Ausstattung an einigen Schulen. Manche würden noch mit Overheadprojektoren arbeiten. Hinzu komme die fehlende Aus- und Fortbildung der Lehrer. Isap selbst habe keine guten Erfahrungen mit den Schulen gemacht. So sei eine Kooperation mit einem Herner Gymnasium versandet, auch andere Versuche, Schüler für das Thema Informatik zu begeistern, seien gescheitert.

Keine besonders guten Rahmenbedingungen, um Deutschland bei der Digitalisierung Richtung Spitze zu führen. Das Programm „go-digital“ sei ein guter Ansatz, um schneller unterwegs zu sein.

>> ISAP ÜBERNIMMT MITBEWERBER

Die Isap AG übernimmt mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Procim Xperts GmbH aus Lichtentanne bei Zwickau.

Nach den Worten von Isap-Chef Norbert Assen war das Unternehmen viele Jahre einer der Mitbewerber, mit der Übernahme sei die Isap deutscher Marktführer als Anbieter für individuelle Digitalisierungslösungen für Fertigungsunternehmen.

Mit seinem Standort passe Procim Experts auch geografisch zu den Isap-Standorten Herne, Ulm, Bad Zwischenahn und Werl.