Herne. . Das seit Jahren leerstehende Bergrevieramt in Herne erwacht 2019 zu neuem Leben. Das hat der Bauherr angekündigt. Das sind seine Pläne.

Das alte Bergrevieramt in der Markgrafenstraße in der Herner Innenstadt liegt seit Jahren im Tiefschlaf, 2019 wird das denkmalgeschützte Gebäude zu neuem Leben erwachen. Das kündigte der Bauherr, die Essener City Prestige GmbH, im Gespräch mit der WAZ-Redaktion mit.

Nachdem das Unternehmen im vergangenen Herbst einen Tag der offenen Tür für Interessenten veranstaltet hatte, seien nun einige Wohnungen verbindlich reserviert bzw. optioniert. Des Weiteren laufen aktuell diverse Gespräche mit potenziellen Investoren, die daran interessiert sind, das Objekt nach Fertigstellung komplett zu erwerben, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Die City Prestige GmbH, die zum Verbund der German Real Estate-Gruppe (GRC) gehört, will rund zwei Millionen Euro in die Revitalisierung des „Königlichen Bergreviers“ investieren. So nennt der Bauherr das Projekt an der Markgrafenstraße 8.

Die detailreiche Fassade soll wieder frisch erstrahlen.
Die detailreiche Fassade soll wieder frisch erstrahlen. © Klaus Pollkläsener

Weitere Projekte in Herne geplant

Geplant seien barrierearme Wohnungen zwischen 65 und 130 Quadratmetern. Kostenpunkt: bis zu 3000 Euro pro Quadratmeter, wovon allein 2000 Euro für Sanierungskosten eingeplant sind. Die Wohnungen, die unter anderem mit Designer-Bädern ausgestattet werden sollen, seien sowohl für Senioren als auch für Familien, die gehobenes Wohnen in der City mögen, geeignet. Aber auch für Kapitalanleger, die die Vorteile der steuerlichen Abschreibung einer Denkmalinvestition nutzen wollten, sei das Projekt interessant. Anspruch sei es, das Altbauflair - hohe Decken und Bogenfenster - zu erhalten und mit moderner Baukunst zu verbinden. Die nach dem langen Leerstand schmuddelige Außenfassade soll in einem hellen Grau erstrahlen.

Mit der Renovierung könnte eine lange Leidenszeit dieses Innenstadt-Gebäudes - das von 1912 bis 1914 errichtet wurde - enden. 1989 unter Denkmalschutz gestellt, sollte das Bergrevieramt dem Neubau des Finanzamts weichen. Nach dem Veto der Denkmalbehörde musste das Land, das das Gebäude von der Stadt gekauft hatte, die Pläne 2008 begraben; das Finanzamt wurde ab 2009 auf dem Nachbargrundstück gebaut. Seither stand das Gebäude leer. In der Folgezeit wanderte es durch viele Hände. Doch vollmundigen Ankündigungen von Besitzern folgten keine Taten. Am nächsten dran war eine private Investorin, die dort eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe etablieren wollte. Dafür nahm sie auch einen langen Kampf in Kauf, um unverständliche Vorgaben der Oberen Denkmalschutzbehörde zu erfüllen. Zur Realisierung kam es nicht, weil die Investorin das notwendige Kapital nicht aufbringen konnte.

Blick von der Rückseite. Rechts das Finanzamt.
Blick von der Rückseite. Rechts das Finanzamt. © Klaus Pollkläsener

Die City Prestige GmbH ergriff die Gelegenheit und kaufte das Gebäude. Dass der Blick des Essener Unternehmens auf Herne fiel, hat einen triftigen Grund. Die German Real Estate Corporation ist aus zwei ursprünglich in Herne und Mülheim/Ruhr angesiedelten Unternehmen entstanden. Wenn man mit dem „Königlichen Bergrevier“ ein Problemobjekt gut löse, könne das ein Türöffner für weitere Projekte in Herne sein. Man habe eine positive Unterstützung der Herner Baubehörden erfahren und wolle zur Stadtentwicklung in Herne seinen Teil beitragen. Es seien bereits weitere Projekte auf der Bahnhofstraße und unter anderem „Am Bollwerk“ in der konkreten Planung.

>>> INFO: Zahlreiche Projekte im Ruhrgebiet

Die GRC GmbH wurde Ende 2017 gegründet. Der Schwerpunkt von Neubau- und Sanierungsprojekten liegt in Nordrhein-Westfalen.

  • Projekte wurden und werden unter anderem realisiert in: Krefeld, Bottrop, Gelsenkirchen, Mülheim, Dortmund, Oberhausen, Wülfrath oder Schwelm.

  • Weitere Informationen: https://grc.immo/