Herne. . Anfang 2015 lagen Pläne für einen Umbau des alten Bergrevieramts Markgrafenstraße vor. Nach einem Wechsel des Eigentümers liegt das Projekt auf Eis.

„Neues Leben fürs alte Bergamt“ hat die WAZ im Januar 2015 getitelt. Berichtet wurde über die ambitionierten Pläne der neuen Eigentümerin des denkmalgeschützten Gebäudes an der Markgrafenstraße in Herne-Mitte.

Heute, 16 Monate später, ist die Zukunft des alten Bergrevieramts wieder völlig ungewiss – hat es doch erneut einen Eigentümerwechsel gegeben. „Die Immobilie gehört mir nicht mehr“, bestätigt Ilse Rech, Geschäftsführerin der Rech Düsseldorf GmbH, auf Anfrage. Sie habe aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bei anderen Projekten nicht das Kapital, dass sie für den Umbau des Bergrevieramts als „Puffer“ benötige.

Über den neuen Eigentümer und dessen Pläne könne sie (noch) nichts sagen, da die Abwicklung nicht abgeschlossen sei, so die Düsseldorferin. Im nicht öffentlichen Teil der Bezirksvertretung Herne-Mitte wurde jüngst kolportiert, dass das Haus inzwischen einer „City Prestige GmbH“ aus Essen gehöre. Zu diesem Namen finden sich allerdings im Internet und im elektronischen Handelsregister keinerlei Hinweise.

Herner Büro erarbeitete Pläne

Die Wende für das 1912 errichtete und 1989 unter Denkmalschutz gestellte Bergrevieramt ist umso ärgerlicher, weil das Projekt bereits weit gediehen war: Nach den Umbauplänen des Herner Architekturbüro „arch es“ sollten Büroräume im Erdgeschoss und Wohnungen bzw. Penthouse-Wohnungen in den oberen Geschossen entstehen.

Auch die Hürde „Denkmalschutz“ sei bereits genommen worden, berichtete Stadtplaner Peter Muhss im Bezirk Herne-Mitte auf Anfrage von Bezirksbürgermeister Dieter Brüggemann (SPD). Diesem schwant nach dem neuerlichen Eigentümerwechsel nichts Gutes. Hintergrund: Nach dem Verkauf der Immobilie durch das Land an einen privaten Investor ging sie zunächst durch mehrere Hände, ehe Ilse Rech zugriff. „Ich fürchte, dass dem Bergrevieramt das gleiche Schicksal droht wie dem Amtshaus Baukau“, so Brüggemeier. Dieses frühere Verwaltungsgebäude stand seit den 70-er-Jahren leer und verfiel zusehends. 1999 erfolgte der Abriss.

Wie berichtet, sollte das Bergrevieramt ursprünglich dem Neubau des Finanzamts auf dem benachbarten Grundstück weichen. Nach einem Veto des Denkmalschutzes musste das Land – das die Immobilie von der Stadt erworben hatte – diese Pläne im Jahr 2008 aufgeben. Bis 1996 waren Mitarbeiter des Umwelt- und Ordnungsamtes im Bergrevieramt untergebracht.