Herne. . Der Cranger Weihnachtszauber in Herne hat begonnen. Das Interesse am ersten Tag war groß. Die ersten Besucher kamen vor dem offiziellen Start.

Das Experiment „Cranger Weihnachtszauber“ hat begonnen. Was sich in den vergangenen Tagen bereits mit Hunderten von Schaulustigen während des Aufbaus angedeutet hatte, bestätigte sich am Freitag: Die Neugier auf diese laut Veranstalter Sebastian Küchenmeister einmalige Veranstaltung ist groß.

Dank des strahlenden Sonnenscheins konnte die Mischung aus Kirmes und Weihnachtsmarkt (wobei die Kirmesbestandteile zahlenmäßig überwiegen) einen Zauber verbreiten. Und zahlreiche Menschen wollten gar nicht warten bis zum offiziellen Start um 14 Uhr, sie drehten schon deutlich vorher ihre Runden.

Familie kommt extra aus Düsseldorf

Die ersten Besucher waren früh auf dem Kirmesplatz.
Die ersten Besucher waren früh auf dem Kirmesplatz. © Hirtz

Eine der spannendsten Fragen im Vorfeld war, ob der Weihnachtszauber so eine Strahlkraft entwickeln würde, dass auch Menschen jenseits der Herner Stadtgrenzen den Weg zum Cranger Kirmesplatz finden würden. Dank eines intensiven Marketings scheint dies gelungen. Zu den ersten Gästen auf dem Platz gehörten Andrea und Karl-Heinz Dalheimer mit ihrer Tochter Nadine Liffers - aus Düsseldorf. Andrea Dalheimer feiert ihren 55. Geburtstag. Ihr Wunsch: Ein Besuch auf dem Weihnachtszauber. Als Düsseldorfer kennen sie die Rheinkirmes, doch die neue Veranstaltung überzeugt sie. „Schön, toll, wunderbar“, lautet ihr erstes Fazit. Um es weiter zu vertiefen, würden sie noch einige Runden drehen. Und sie würden wiederkommen, kündigen sie an.

Brigitte und Herbert Wrobel sind Wanne-Eickeler. „Schön, dass es so etwas Tolles zur Weihnachtszeit in Wanne-Eickel gibt“, sagt Brigitte Wrobel. Der Eingangsbereich sei überwältigend, ebenso wie der begehbare Weihnachtsbaum. Auch für sie steht fest: Sie werden in den kommenden Wochen öfter mal vorbeischauen.

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Es herrscht eine eigentümliche Stille

Im Laufe der ersten Stunde füllt sich der Platz schnell, Mütter kommen mit Kinderwagen, Senioren mit Rollator. Schnell wird der erste Glühwein ausgeschenkt, beim Fischhaus Lichte - einer der Lokalmatadoren, die dabei sind - bildet sich sogar eine kleine Schlange für den Backfisch. Beim Steinmeister-Spiegelzelt geschehen die letzten Aufhübschungen, als die ersten Gäste kommen. Bernd und Oskar Steinmeister sind vom Erfolg überzeugt, „die Wanner und Herner bleiben uns treu“, sagt Bernd Steinmeister.

Für Crange-Kenner ist die Atmosphäre etwas eigentümlich. Es spielt so gut wie keine Musik, es herrscht eine Ruhe, die man von einer Kirmes nicht gewöhnt ist.

Am späten Nachmittag gibt es ersten Verkehrs-Stress

Im Laufe der Zeit füllt sich der Platz immer mehr. Gegen 17.30 Uhr herrscht Hochbetrieb. Gerade Ess- und Trinkbuden sind gut besucht, aber es gibt auch Kälteunempfindliche, die eine Fahrt im Konga unternehmen. Der Andrang hat Auswirkungen. Die Verkehrssituation auf der Heerstraße und der Dorstener Straße ist sehr angespannt, es bilden sich lange Schlangen. Den Kennzeichen nach zu urteilen, will das ganze Ruhrgebiet einen Blick werfen.

Die Menschen genossen den Bummel im Sonnenuntergang.
Die Menschen genossen den Bummel im Sonnenuntergang. © Hirtz

Ein paar Meter weiter, in Alt-Crange, ist der Weihnachtszauber nicht zu hören. Die Anwohner hatten im Vorfeld gegen die Veranstaltung protestiert. Sie fürchten Dreck und Lärm. Die nächsten Tage und Wochen werden offenbaren, ob ihre Befürchtungen berechtigt waren - oder nicht.

Spagat zwischen Spaß und Besinnlichkeit

Diese Zweifel spricht Oberbürgermeister Frank Dudda bei der offiziellen Begrüßung an. Der Weihnachtszauber stehe vor dem Spagat zwischen Spaß und einer besinnlichen Stimmung. Als er sagt, dass dröhnende Sommeraktivitäten diese Stimmung kaputt machen würden, gibt es Applaus. Dennoch passe der Weihnachtzauber nach Crange - weil Crange Teil der Metropole Ruhrgebiet sei. Die Menschen würden mit den Füßen stimmen, ob es ein Erfolg werde.

Sebstian Küchenmeister bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen. Er werde sein Bestes tun, um ein besinnliches Fest zu veranstalten.