Herne. . Das Parkhotel Herne hat sich nach dem Umbau klassifizieren lassen. Das Ergebnis: Es hat einen deutlichen 4-Sterne-Standard.
Vor wenigen Tagen kochte sie wieder hoch die Diskussion um die Versorgung Hernes mit Hotels. Das - nicht überraschende - Ergebnis: Die Zahl der Übernachtungen in der Stadt ist gering. Nun besteht die Chance, dass die Zahlen bei der nächsten Erhebung besser ausfallen. Der Grund: Herne hat jetzt offiziell ein Hotel mit anerkanntem 4-Sterne-Standard. Am Freitag wurde die Plakette des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) an den Eingang des Parkhotels geschraubt.
Hotels müssen sich nicht zwingend klassifizieren lassen, doch wer sich dieser Überprüfung stellt, muss eine Reihe von Vorgaben erfüllen. Der Kriterienkatalog, den Parkhotel-Betreiber Hendrik van Dillen bei der gestrigen Vorstellung präsentierte, ist zig Seiten dick. Neben der sogenannten Hardware - also die Möblierung der Zimmer - spielen unter anderem die Ausstattung mit Internetzugang, aber auch die Fremdsprachenkenntnisse des Rezeptionspersonals eine Rolle, um nur einige wenige Punkte zu nennen. Ein Prüfer der DEHOGA war vor einigen Wochen zum Ortstermin zu Gast, um das Parkhotel unter die Lupe zu nehmen.
70 Prozent Auslastung angepeilt
Das Ergebnis: Es erfüllt die Kriterien für vier Sterne locker und liegt mit seinem Angebot sogar im Bereich der sogenannten „4 Sterne S“, wie Wolfgang Henke, Hauptgeschäftsführer der DEHOGA Westfalen, am Freitag mitteilte. „Mit der 24 Stunden besetzten Rezeption erfüllen wir sogar den 5-Sterne-Standard“, erläuterte van Dillen, wie die Übererfüllung zustande kommt.
Er berichtete außerdem, dass er bereits bei den Planungen für den Umbau das 4-Sterne-Ziel vor Augen hatte, deshalb seien kleine Zimmer zusammengelegt worden.
Flexible Preisstrategie
Jetzt kann man sich fragen, warum die Klassifizierung für van Dillen eine so hohe Bedeutung hat. Seine Antwort: Für den Gast ist sie einerseits eine Orientierungshilfe - die Standards sind in 21 europäischen Ländern einheitlich -, andererseits diene sie dazu, die eigene Preisstrategie umzusetzen. Mit Blick auf die Pläne der Meistertrunk-Betreiber, die in Holsterhausen gegenüber der L’Osteria ein Hotel im 3-Sterne-Plus-Standard errichten wollen, sei die Einstufung in die 4-Sterne-Kategorie ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal.
Seine Preisstrategie bezeichnet van Dillen als flexibel. Was er damit meint: Wenn für einen bestimmten Zeitraum bereits eine größere Anzahl der jetzt 71 Zimmer gebucht sei, würde der Preis für die restlichen freien Zimmer leicht steigen.
Mit Blick auf die Herner Übernachtungszahlen merkte er an, dass ja während des Umbaus im Parkhotel nur 22 Zimmer zur Verfügung gestanden hätten. Nun seien es 71, die Zahlen dürften also steigen. Van Dillen peilt für das Parkhotel eine Auslastung von rund 70 Prozent an. In den vergangenen Tagen lag er darüber. Alle Zimmer waren ausgebucht.
Verdrängungswettbewerb in der Branche
Überraschend: Die durchschnittliche Auslastung der Hotels in der Region liegt laut DEHOGA bei 49 Prozent. Dennoch planen diverse Betreiber neue Standorte.
So will die Dorint-Kette laut einem WAZ-Bericht neue Standorte im Ruhrgebiet eröffnen. Ob Herne im Visier ist, ist nicht bekannt.
Laut DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Henke herrsche ein Wettbewerb, bei dem ältere Hotels mit Investitionsstau vom Markt gedrängt würden.