Herne. . Das Magazin „Feinschmecker“ zählt die „Gute Stube“ in Herne zu den 500 besten Restaurants in Deutschland. Der neue Küchenchef freut sich.

Im vergangenen Jahr schaffte es die „Gute Stube“ erstmals in den erlauchten Kreis jener Restaurants, die vom Fachmagazin „Feinschmecker“ empfohlen werden, nun wurde die Auszeichnung bestätigt. In der neuen Liste der 500 besten Restaurants in Deutschland nennt der Feinschmecker das Herner Haus.

Betreiber Jan Hendrik van Dillen ist selbstverständlich hoch erfreut über diese Ehre: „Das unterstreicht den Weg, den wir seit zwei Jahren gehen.“ Die „Gute Stube“ an der Schaeferstraße sei aber nicht nur das erste Haus in Herne, sondern sogar in der näheren Umgebung, so van Dillen. Gelsenkirchen und Recklinghausen spielten gar keine Rolle, lediglich ein Haus in Bochum sei erwähnt, allerdings mit einer nicht ganz so guten Bewertung. Er berichtet davon, dass eine Erwähnung im „Feinschmecker“ eine messbare Wirkung habe. Nach der Veröffentlichung im vergangenen Jahr seien deutlich mehr Gäste von auswärts gekommen. „Es gibt Leute, die dem ,Feinschmecker’ hinterher reisen.“

Nicht auszuschließen, dass es weitere Ehren gibt. Van Dillen erzählt, dass vor wenigen Tagen am selben Tag Tester des Guide Michelin und des Gault Millau in der „Guten Stube“ waren.

Jan Hendrik van Dillen (l.) und Günter Naroska präsentieren die Plakette der Chaine des Rotisseurs.
Jan Hendrik van Dillen (l.) und Günter Naroska präsentieren die Plakette der Chaine des Rotisseurs. © Rainer Raffalski

„Wir kochen aber nicht für Restaurantführer, sondern für die Gäste. Die Erwähnung ist die logische Konsequenz dessen, was auf den Teller kommt.“ Der diese Worte spricht, ist Thorsten Brodal. Er hat seit dem 1. Juni am Herd das Sagen. Der bisherige Chefkoch Suvad Memovic hatte sich verabschiedet, um sich mit seinem Bruder selbstständig zu machen. Eine Entwicklung, die van Dillen sehr ungelegen kam, war es doch Memovic, der die Gute Stube auf die gastronomische Landkarte in Deutschland gesetzt hatte. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich zunächst schwierig. Gerade bei Spitzenköchen liegt Herne bislang nicht im Fokus. Schließlich fand van Dillen mit Thorsten Brodal jemanden, der den eingeschlagenen Weg fortsetzt. Als ehemaliger Küchenchef des Zwei-Sterne-Hauses Sackmann in Baiersbronn bringt er ausgezeichnete Referenzen mit. Der „Feinschmecker“ schreibt, dass Brodal eindrucksvoll koche und für einen modernen und kreativen Stil stehe. Der neue Schwung am Herd beflügele auch den sehr engagierten und charmanten Service. „Ich freue mich über diese Anerkennung nach so kurzer Zeit“, sagt der 41-Jährige im Gespräch. Der gebürtige Friese, der nach eigenen Worten bislang immer nur auf dem Land gearbeitet hat, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ballungsraum Herne. Eine seiner ersten Erkenntnisse: Es gebe viele grüne Flecken in der Stadt.

Mitglied bei Chaine des Rotisseur

Jan Hendrik van Dillen kann sich noch über eine weitere Auszeichnung freuen. Die „Gute Stube“ ist jetzt Mitglied der Chaine des Rotisseurs. Dabei handelt es sich um eine weltweite Vereinigung von Feinschmeckern und Gastronomen. Die Mitgliedschaft kann man nicht beantragen, sie wird dem Gastronomen angetragen. Vor einigen Monaten sei man auf die „Gute Stube“ aufmerksam geworden, so Günter Naroska, Vorsitzender für den Bereich Westfalen-Lippe. Am Dienstag überreichte er van Dillen die Plakette, die nun den Eingang zieren wird.

Auslastung des Hotels steigt

Offenbar steigt nach dem Umbau des Parkhotels die Auslastung der Zimmer. Wie die WAZ berichtete, ist das Hotel renoviert und aufgestockt worden, die Zahl der Zimmer stieg auf 71, sie haben nun Vier-Sterne-Standard.

Obwohl es nun 15 Prozent mehr Zimmer gebe, so Hendrik van Dillen, sei die Auslastung um 22 Prozent insgesamt gestiegen. Im September habe die Auslastung bei 76 Prozent gelegen, das sei der höchste Septemberwert seit 21 Jahren. Gerade über Online-Plattformen kämen nun viele Buchungen, so van Dillen. In der Vergangenheit war das Parkhotel dort nicht vertreten.