Herne. . Die Stadt hat eine neue Bestattungsform geschaffen: pflegefreie Rasengräber für Urnen. Damit reagiert die Stadt auf einen starken Trend.
Auf dem Südfriedhof hat die Stadt erstmals ein pflegeleichtes Rasengrabfeld für Urnen eröffnet. „Damit reagieren wir auf den Trend, dass es immer mehr Urnenbestattungen gibt“, sagt Christina Thieringer-Bonk von Stadtgrün. Auf dem Südfriedhof seien es mittlerweile fast 80 Prozent der Bestattungen. Davon entfallen mittlerweile rund 30 Prozent auf Kolumbarien.
„Wir verkaufen im Jahr über 200 Kolumbarien“, sagt Heinz-Jürgen Kuhl, Fachbereichsleiter Stadtgrün. „Die Nachfrage ist so groß, dass wir mit dem Bau der nächsten Anlage gar nicht nachkommen.“ Die neuen Urnengräber sollen nun eine Alternative bieten. Während die Kolumbarien für 15 Jahre gekauft werden, sind es bei einem Rasengrabfeld 25 Jahre. Kostenpunkt: 1700 Euro inklusive der Rasenpflege und des Grabsteines, der bei allen Gräbern einheitlich gehalten wird. Die Gravur kann hingegen von einem Steinmetz individuell gestaltet werden.
„Wir wollten noch einen weiteren Baustein hinzufügen zu den bestehenden Formen“, begründet der zuständige Dezernent Karlheinz Friedrichs. Die klassischen Reihengräber und Gruften gingen zurück. Der Charakter des Friedhofs wandele sich immer mehr zu einem Park, durch den die Leute gerne für einen Spaziergang gehen. Die neue pflegefreie Gräberart füge sich gut in das Bild ein und passe ideal zu den derzeitigen Bedürfnissen. Die Menschen würden immer älter, die Kinder könnten sich seltener selbst um die Grabpflege kümmern.
Zunächst hat die Stadt 30 Grabplatten in die Wiese auf dem Südfriedhof gelegt. Bei entsprechender Nachfrage kann das pflegefreie Rasengrabfeld auf bis zu 100 Urnengräber ausgeweitet werden. Es biete eine gute Alternative zu den Kolumbarien für Menschen, die es bevorzugen, in der Erde begraben zu werden.