Mit dem symbolischen Spatenstich hat die Elisabeth-Gruppe den Bau der Widumer Höfe auf den Weg gebracht. Diese Dinge entstehen in Börnig.

Der technische Fortschritt bringt es mit sich: Zum offiziellen Start einer Baustelle kommt immer häufiger ein „Baggerbiss“ zum Einsatz. Am Montag griffen die Verantwortlichen noch ganz traditionell zum Spaten - um den Bau der Widumer Höfe auf den Weg zu bringen.

Die Elisabeth-Gruppe als Bauherr habe lange auf diesen Moment gewartet, sagte Geschäftsführungs-Mitglied Sabine Edlinger bei der Begrüßung. Die Planungen reichen bis zum Februar 2016 zurück und sind auch eine Folge der vorgeschriebenen Quote für Pflegeeinrichtungen. Diese müssen seit 1. August diesen Jahres über 80 Prozent Einzelzimmer verfügen. Hinzu kommt: Die Elisabeth-Gruppe verlegt das Pflegeheim St. Georg von der Wörthstraße in Baukau zu den Widumer Höfen in Börnig.

Unter den Gästen beim Spatenstich waren auch zahlreiche Anwohner.
Unter den Gästen beim Spatenstich waren auch zahlreiche Anwohner. © Rainer Raffalski

Auf dem etwa 27 000 Quadratmeter großen Areal entstehen 80 stationäre Pflegeplätze, 24 Tages- und Kurzzeitpflegeplätze sowie insgesamt 48 Plätze in Wohngruppen. Das Bauvolumen liegt bei rund 23 Millionen Euro. Die Architektur ist laut Elisabeth-Gruppe speziell auf die Bedürfnisse älterer und pflegebedürftiger Menschen ausgerichtet. „Sie ermöglicht ein zeitgemäßes Pflegekonzept, das eine umfassende und qualitative Betreuung einschließt“, so Edlinger. Zudem entstehe ein parkähnliches Außengelände, das zusätzliche Lebensqualität verspreche. In der vergangenen Woche hatten sich Anwohner über Baumfällungen beschwert - die allerdings von der Stadt genehmigt waren. Edlinger betonte, dass sich die Elisabeth-Gruppe mit diesem Projekt als Teil der Nachbarschaft sieht und der Campus zum Verweilen einlade. Auch zum Spatenstich waren die Anwohner eingeladen.

Beispiel für Qualität der Herner Gesundheitswirtschaft

Ähnlich wie bei anderen Bauprojekten in der Stadt gebe es schon jetzt Anfrage zu den verschiedenen Angeboten, doch die Interessenten müssen sich noch gedulden. Die Eröffnung ist für Anfang 2020. Exakt für Samstag, 4. Januar.

Für Oberbürgermeister Frank Dudda sind die Widumer Höfe ein Beispiel dafür, welche Qualität in der Herner Gesundheitswirtschaft stecke. Diese Qualität sei auch ein Motor des Zuzugs. Inzwischen kämen Leute aus dem Münsterland zurück nach Herne.

Mit dem Neubauprojekt habe sich für ihn zum ersten Mal die Dimension des Grundstücks erschlossen, so Dudda. Dass die Elisabeth-Gruppe diese große Summe investiere, offenbare, dass sie Vertrauen in den Standort habe. Es sei wichtig gewesen, für diesen Standort eine Perspektive zu entwickeln. Diese eröffne sich nicht nur für die ältere Generation, sondern als Ausbildungsstandort für Pflege auch für die junge Generation. Die Widumer Höfe könnten später ein Gewinn für den Stadtteil sein. Dudda: „Wo gebaut wird, gibt es Zukunft.“

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Auf dem Gelände an der Widumer Straße waren zuvor verschiedene Abteilungen des Marien Hospitals untergebracht, zum Beispiel die Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation und die urologische Klinik. Diese sind inzwischen zum Standort Hölkeskampring gezogen.

Die Klinik für Kinderchirurgie wird zum 1. Januar des kommenden Jahres nach Witten umziehen.

In einem Teil der Räume ist inzwischen die Krankenpflegeschule der Elisabeth-Gruppe untergebracht.