Herne. . Der geplante Campus der Elisabeth-Gruppe in Börnig stößt auf Kritik: Die Kinderchirurgie zieht nach Witten, und Anwohner sorgen sich um Parkplätze.

  • Kritik an Plänen für neuen Ausbildungs-Campus der St. Elisabeth-Gruppe in Börnig
  • Umzug der Kinderchirurgie und künftige Parkplatzsituation sorgt Politiker und Bürger
  • Baukauer Pflegeheim St. Georg soll von Baukau nach Börnig verlegt werden

Die St. Elisabeth-Gruppe erntet für ihre Pläne zum Umbau des Geländes der Klinik II des Marien Hospitals in Börnig zu einem Campus für Um- und Ausbildung sowie ein Zentrum für Pflege und Wohnen nicht nur Zustimmung. Aus Politik und Bürgerschaft gibt es Kritik an der Verlegung der Kinderchirurgie nach Witten sowie Befürchtungen, dass sich die Parkplatzsituation im Klinikbereich Widumer-/Ring-/Kirchstraße verschlechtert.

Durch den für 2017 geplanten Umzug der Kinderchirurgie nach Witten würden die Wege für Herner „sehr weit“, beklagte der parteilose Bezirksverordnete Malte Lütjens bei der Vorstellung der Pläne in der Bezirksvertretung Sodingen. Die Konzentration in Witten sei für Herne eine Verschlechterung, sagte Theo Freitag, Chef der Elisabeth-Gruppe: „Es ist eine schmerzliche Entscheidung, die uns nicht leicht gefallen ist.“ Der Beschluss sei aber alternativlos.

Anwohner meldet Bedenken an

In der Börniger Kinderchirurgie und -ambulanz werden laut Elisabeth-Gruppe jährlich 2200 Patienten behandelt. Nach dem Umzug werde das Marien Hospital Kinderchirurgen in der Notfallambulanz am Hölkeskampring zumindest „für eine Übergangszeit vorhalten“, so Freitag.

Nicht teilen wollte er Sorgen hinsichtlich der künftigen Parkplatzsituation am Campus. „Wenn hier täglich 300 bis 400 junge Menschen einfliegen, wird sich das Parkproblem noch vergrößern“, sagte Anwohner Gerd E. Schug in der Sitzung. Freitag dagegen findet es schwierig, angesichts des frühen Planungsstandes die Parkplatzdiskussion zu eröffnen. Er wies aber darauf hin, dass jede Baugenehmigung mit dem Nachweis von Parkplätzen verbunden sei. Am Hölkeskampring habe das Hospital sogar 70 zusätzliche Parkplätze geschaffen. Große Probleme gebe es dort trotzdem, sagte Ernst Schilla (SPD). Rückendeckung erhielt Freitag von Planungsamts-Chef Wixforth, der mit einer Entspannung für Börnig rechnet.

Die Elisabeth-Gruppe gab im Bezirk bekannt, dass das Baukauer Pflegeheim St. Georg von der Wörthstraße aufs neue Campusgelände verlegt werden soll. Das Heim sei in einem Zustand, der eine Sanierung unmöglich mache. Man habe deshalb entschieden, den Standort Wörthstraße aufzugeben. Positiv aufgenommen wurde die Ankündigung der Gruppe, die Grün- und Biotopflächen in Börnig trotz der Pläne für zahlreiche Neubauten erhalten zu wollen.

Lernen, Leben und Wohnen

Zum künftigen „Campus“ der Elisabeth-Gruppe sollen gehören: Krankenpflegeschule und Akademie für Physiotherapie und Ergotherapie mit 365 Ausbildungsplätzen sowie das Bildungswerk.

Den zweiten Schwerpunkt sollen auf dem Areal die „Widumer Höfe“ (Leben & Wohnen im Alter) bilden. Dazu zählt eine Senioreneinrichtung (80 Plätze), Kurzzeitpflege (24 Plätze), Wohngemeinschaften für 48 Menschen, Tagespflege für 24 Menschen sowie zusätzliche Wohnungen.