Der Marktplatz bereitet den Kaufleuten vor Ort Kopfzerbrechen. Regelmäßig finden Trinkgelage oder Rallyes statt. Jetzt soll es besser werden.
Röhlinghausen gehört zu jenen Stadtteilen, die sich seit einigen Jahren in einem Aufwärtstrend befinden. Das kleine Zentrum bietet so ziemlich alles für die Versorgung der Anwohner, die Genossenschaft Wohnstätten Wanne-Eickel schafft zurzeit mit dem Albert-Schweitzer-Carré ein Quartier, das zur Steigerung der Lebensqualität beitragen dürfte. Doch es gibt eine Stelle, bei der eine positive Entwicklung bislang Fehlanzeige ist: der Marktplatz. Kaufleute und Politik wollen dies so schnell wie möglich ändern.
Dass an dieser Stelle eine Änderung nötig ist, erschließt sich schon auf den ersten Blick. Der Marktplatz ist ein größes, ödes Nichts. Wenn man von ein paar Baumscheiben absieht, von denen eine am Tag des Ortstermins mit Dutzenden Kronkorken übersät ist.
Alkohol, Drogen, Rallyes
Das führt auf die Spur eines der Probleme des Marktplatzes. „Hier finden regelmäßig Alkoholexzesse statt, wenn ich morgens zum Geschäft komme, muss ich teilweise erstmal wischen“, sagt Bestatter Dieter Jedamzik. Allerdings habe es in der Vergangenheit ein deutlich größeres Problem gegeben. Der Marktplatz sei ein Anlaufpunkt für die Drogenszene gewesen. Die ortsansässigen Händler berichten auch von Fahrzeugen mit auswärtigen Kennzeichen. Dass durch verstärkte Kontrollen der Polizei diese Szene abgewandert sei, habe aber kaum zur Behebung des Problems geführt. Neben Trinkgelagen ist der Platz offenbar auch Station für Rallyes. Zwei Schrottimmobilien verstärken den bescheidenen optischen Eindruck.
Mit dieser unbefriedigenden Situation wollen sich Gewerbetreibenden nicht mehr abfinden. Vor einigen Tagen entwarfen sie – gemeinsam mit Vertretern des SPD-Ortsvereins Röhlinghausen – Pläne für die Gestaltung und Nutzung des Marktes.
Dabei steht ganz oben, dass die Idee eines Wochenmarktes ganz aufgegeben werden soll. Das scheint schon jetzt ein großes Wort für ein minimales Angebot zu sein. Frisches Obst und Gemüse bekommen die Röhlinghauser dort schon lange nicht mehr, der Wochenmarkt besteht noch aus einem einzigen Textilhändler.
Patenschaften für die Pflege
Ohne Wochenmarkt gebe es mehr Möglichkeiten, den Platz zu begrünen, auch Spielgeräte sollen installiert werden, um so die Aufenthaltsqualität für Familien zu erhöhen. Auch für Senioren oder Jugendliche können sich die Händler Angebote vorstellen. Darüber hinaus könne der Platz für die Durchführung eines Sommerfests genutzt werden. Dieter Jedamzik und andere Geschäftsleute haben schon Bereitschaft signalisiert, als Paten die Pflege von Spielgeräten und Grünelementen zu übernehmen, damit das schöne Bild nicht wieder schnell leidet.
Und vor dem Hintergrund, dass Röhlinghausen mit seiner geografischen Lage einen beinahe dörflichen Charakter hat, soll der Marktplatz in Dorfplatz umbenannt werden.
Die SPD mit Hendrik Bollmann, Manuela Lukas sowie Heinz Gers sagte zu, die Initiative der Kaufleute auch im politischen Raum nach vorne zu treiben.