Herne. . Das Hertie-Haus in Herne soll nach jahrelangem Leerstand nun umgebaut werden. Die ersten Mieter haben jetzt ihre Mietverträge unterschrieben.
Die „Neuen Höfe Herne“ am Robert-Brauner-Platz in der Herner Innenstadt nehmen Gestalt an. Am Montag stellte der Besitzer des ehemaligen Hertie-Hauses, die Landmarken AG, die ersten beiden Mieter vor. Demnach beziehen die Unternehmen Fläkt-Group und Regus nach einem Umbau knapp die Hälfte des Gebäudes. Folgen sollen noch Geschäfte, ein Restaurant, ein Fitnessstudio und weitere Büros.
Oberbürgermeister Frank Dudda zeigte sich beim Pressetermin im Erdgeschoss des seit 2009 leer stehenden Kaufhauses sehr zufrieden. „Kann die Cranger Kirmes noch getoppt werden?“, fragte er in die Runde. Um dann selbst zu antworten: „Ja, sie kann.“ Die Stadt, so der OB, arbeite intensiv an einer Revitalisierung der Herner Innenstadt. Die Neuen Höfe leisteten dabei einen wesentlichen Beitrag. Wichtig sei es, dass renommierte Mieter gefunden worden seien.
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180 Fläkt-Mitarbeiter ziehen von der Südstraße um
Demnach will der Klimaanlagenhersteller Fläkt-Group (Herne) 4600 Quadratmeter Bürofläche im dritten und vierten Obergeschoss sowie teilweise im ersten Obergeschoss beziehen. Wie das Unternehmen gegenüber der WAZ mitteilt, will Fläkt seinen Standort an der Südstraße aufgeben und die Möglichkeit nutzen, in einen modernen Neubau im Herzen der Stadt zu ziehen. Rund 180 Mitarbeiter sollen künftig an der Bahnhofstraße arbeiten, so das Unternehmen.
Der Anbieter flexibler Bürolösungen Regus (Luxemburg) übernehme 1800 Quadrater Mietfläche im zweiten Obergeschoss. Im Jahr 2020 sollen die beiden Unternehmen in die Neuen Höfe einziehen.
Vom Tisch sind damit zwischenzeitliche Überlegungen, im ehemaligen Karstadt- und späteren Hertie-Haus auch Wohnungen oder ein Hotel zu bauen. Fürs Erdgeschoss und Untergeschoss liefen Gespräche mit Einzelhändlern und Gastronomen, sagte Thomas Binsfeld, Mitglied der Landmarken-Geschäftsleitung. Namen von möglichen Geschäften nannte er nicht.
Rohbauzustand im ersten Quartal 2019
Los gehe es mit den Arbeiten im September. Dabei sollen zunächst alle nichttragenden Einbauten und die technische Gebäudeausstattung ausgebaut werden. Voraussichtlich im ersten Quartal 2019 soll das Gebäude auf den Rohbauzustand zurückgebaut sein.
Anschließend, so der Zeitplan, sollen die Rohbau- und Fassadenarbeiten beginnen. Dabei würden von oben zwei Lichthöfe in das Gebäude geschnitten, die den „Neuen Höfen“ nicht nur Helligkeit, sondern auch ihren Namen geben sollen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolge dann die komplette Erneuerung der Fassade, wobei die charakteristischen Lamellen wie in den 60er-Jahren wiederhergestellt werden sollen – allerdings schmaler und weniger tief als heute. Im Anschluss könnten die Ausbauarbeiten beginnen; sie sollen in Abstimmung mit den Mietern stattfinden.