Herne. . Das 2. IHK-Wirtschaftsforum lud die Gäste diesmal zu einer kleinen Umfrage ein. Eine Erkenntnis: Herner Firmen fühlen sich wohl in der Stadt.
Der überwiegende Teil der Herner Unternehmer fühlt sich in Herne willkommen. Dies ist eine der zentralen Botschaften des 2. IHK-Wirtschaftsforums, das am Freitagabend im Casino der Mulvany-Villa auf dem ehemaligen RAG-Gelände stattgefunden hat.
Zwar mag die Umfrage nicht repräsentativ gewesen sein, dennoch lieferte sie den Beteiligten - und besonders Oberbürgermeister Frank Dudda - hilfreiche Hinweise. Die IHK hatte den offiziellen Teil des Abends mit einem sogenannten Townhallmeeting garniert. Die Gäste sollten in fünf Fragen mitteilen, wie sie über „ihre“ Stadt denken. Zwar scheiterte die digitale Variante - Stimmabgabe per Handy und WLAN - an der Technik, doch die analoge Alternative per Handzeichen erwies sich als ebenso aufschlussreich.
Denn in die allgemeine Zufriedenheit mischte sich selbstverständlich auch Unzufriedenheit an manchen Stellen. So schneidet Herne in punkto Schnelligkeit der Bearbeitung nicht besonders gut ab, auch in Sachen Transparenz gibt es offenbar Aufholbedarf. Als zentrale Herausforderung sieht die große Mehrheit - noch vor der Verfügbarkeit von Flächen und Immobilien - den Imagewandel.
Für Dudda war dies eine willkommene Steilvorlage. „Das Image wird sich drastisch verbessern“, kündigte er an. In einigen Tagen werde sich offenbaren, welcher DAX-Konzern sich in Herne engagieren werde. Ebenso, wie man einen Wettbewerb gegen internationale Metropolen gewinnen könne. Jene, die Herne bei Umfragen und Ranglisten immer auf den letzten Plätzen sähen, kämen irgendwann nicht mehr um die Kraft des Faktischen herum. Übrigens: Es sei für ihn ein Arbeitsauftrag, mit jenen Firmen zu sprechen, die sich nicht willkommen in Herne fühlen.
Über 100 Millionen Euro Investition
Zuvor hatte Redner und Autor Martin Gaedt in einer sehr unterhaltsamen halben Stunde mit sehr verblüffenden Beispielen die Grundprinzipien erläutert, wie Innovationen entstehen. Beispiele für seine Denkanstöße: „Jedes Geschäftsmodell hat ein Ablaufdatum.“ Oder: „Wenn jemand sagt, es geht nicht, ist man an der Grenze zur Innovation.“
Gastgeber Hubert-Schulte Kemper, seit einigen Monaten mit der Fakt AG Besitzer des ehemaligen RAG-Geländes, hatte zum Auftakt des Abends erneut dargestellt, dass er mehr als 100 Millionen Euro Investitionen und die Entstehung von Tausenden Arbeitsplätzen im Shamrockpark erwartet. Und dass er als jemand, der aus der kleinen Bauernschaft Herne bei Marl komme, glücklich sei, im großen Herne tätig zu sein.
>> IHK-JAHRESEMPFANG ERSTMALS IN HERNE
Hernes IHK-Vizepräsident Henrich Kleyboldt kündigte einen besonderen Schritt der IHK Mittleres Ruhrgebiet an.
Erstmals seit 163 Jahren werde der Jahresempfang nicht in Bochum stattfinden - sondern am 18. Januar 2019 in Herne im Kulturzentrum. Dies sei ein Zeichen dafür, dass man im Mittleren Ruhrgebiet zusammenwachse.