Herne. . Ein Gartenteich ist eine Brutstätte für Mücken? Nein, so Stefan Welzel von der Biologischen Station in Herne. Was Mückengeplagte beachten sollen.
Jeder kennt dieses Geräusch, das einen garantiert nicht schlafen lässt – das unablässige Sirren einer Mücke. Rund 50 Arten der Stechmücke gibt es in unserer Region.
Auch wenn es manchem so erscheint, gebe es zurzeit keine Mückenplage. „Solch’ eine Trockenheit ist der Niedergang jeglicher Mückenpopulationen, denn sie brauchen Wasser“, erklärt Stefan Welzel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet in Herne.
Es gibt einen weit verbreiteten Irrglauben
Plagen gebe es nach Starkregen, wenn sich auf freien Flächen das Wasser sammelt. „Wenn es warm ist, können die Larven schneller schlüpfen, innerhalb von zwei Wochen.“
Ein verbreiteter Irrglaube sei, dass der heimische Gartenteich eine Brutstätte für Mücken sei. „Städte sind Hochburgen für Mücken, weil es dort viele Regentonnen und Vogeltränken gibt“, so Welzel. „Das ist ein El Dorado für Mücken, weil sie dort keine Konkurrenz durch andere Insekten haben.“ Abhilfe könne ein Deckel auf der Regentonne schaffen. Das Wasser sei dann über einen Hahn zu entnehmen. Vogeltränken sollten regelmäßig geleert und sauber gemacht werden, damit die Larven nicht überlebten.
Nur die Mückenweibchen stechen zu
Der Sommer sei Mücken-Hauptsaison. „Im Herbst sterben sämtliche Männchen der Stechmücke“, erklärt Welzel. Die Weibchen seien dann schon befruchtet und trügen ihre Eier über die Winterruhe, um sie im kommenden Jahr abzulegen. Übrigens stechen nur die Mückenweibchen: „Sie leben letztendlich von Nektar und süßen, kalorienreichen Kohlenhydraten.“
Das Blut diene nicht der Ernährung. Das enthaltene Protein sei aber notwendig für die Entwicklung der Eier. Die Weibchen stechen mittels eines Borstenapparates. Was jucke, ist der Gerinnungshemmer, den sie injizieren. „Man muss es auch so sehen“, so Welzel, „wenn wir viele Mücken haben, ist das gut für alle Tiere, die sich von ihnen ernähren wie Vögel, Spinnen oder Fledermäuse.“