Herne. . Der US-Konzern UPS setzt nach einer zweijährigen Pilotphase sein Projekt mit Lasträdern in der Herner Innenstadt fort. Das sind die Gründe.

Der Paketriese UPS hat nach Abschluss der zweijährigen Projektphase mit den Lastenrädern in der Herner Innenstadt eine sehr positive Bilanz gezogen und wird diese Art der Zustellung in Herne in Zukunft fortsetzen. Das teilte der US-Konzern auf Anfrage der WAZ mit.

Rückblende: Im Sommer 2016 rollte das Pilotprojekt „Emissionsfreie City Logistik“ los. So funktioniert es: Vom Logistikzentrum auf Friedrich der Große (FdG) werden Pakete per Lieferwagen zu einem unscheinbaren Verteilpunkt im City Center gebracht. Dort werden sie auf die Lastenräder umgepackt und an die Kunden in der Innenstadt ausgeliefert. Pro Tag würden bis zu 120 Kunden angesteuert, bis zu 200 Pakete würden in einem Radius von 500 bis 800 Metern zugestellt. Das braune Fahrrad mit der außergewöhnlichen Form gehört längst zum festen Bild in der City. Und wird es nach Auskunft von UPS bleiben. „Es zeigt sich, dass sich diese Form der Zustellung, die den Verkehr entlastet und einen Beitrag zur besseren Luftqualität leistet, dabei aber keinerlei Einschränkung in der Service-Qualität eingeht, durchaus bewährt“, so ein Unternehmenssprecher.

Auch Oberbürgermeister Frank Dudda setzte sich zum Start hinter den Lenker. Er kündigt weitere Schritte bei der emissionsfreien Citylogistik an.
Auch Oberbürgermeister Frank Dudda setzte sich zum Start hinter den Lenker. Er kündigt weitere Schritte bei der emissionsfreien Citylogistik an. © Ralph Bodemer

Wie wichtig die Erkenntnisse aus Herne für UPS in den vergangenen zwei Jahren waren, offenbart folgende Zahl: War Herne vor zwei Jahren neben Hamburg die einzige deutsche Stadt, in der der Logistikkonzern Fahrradlösungen einsetzt, ist diese Zahl mittlerweile auf über 30 gestiegen.

Darüber hinaus plant UPS, von der Niederlassung auf FdG aus in einer weiteren Stadt mit Lastenrädern Pakete zuzustellen. Außerdem hat das Unternehmen ein neues E-Lastenrad-Modell in Betrieb genommen. Die neue Besonderheit sei eine abnehmbare, 1,7 Kubikmeter große Box, die den Zustellern ein schnelleres Be- und Entladen der Räder ermögliche. Bei Bedarf können die Fahrer einen 250-Watt-Elektromotor zuschalten.

OB kündigt weitere Schritte an

Blick in den Laderaum eins UPS-Lastenrads.
Blick in den Laderaum eins UPS-Lastenrads. © Sabrina Didschuneit

Oberbürgermeister Frank Dudda freut sich über die Fortsetzung: „Emissionsfreie Verkehre in Innenstädten sind in Zukunft das Gebot der Stunde. Für uns ist schon jetzt klar erkennbar: UPS ist mit seinen E-Lieferfahrzeugen und den Lastenrädern auf dem richtigen Weg und auch die Deutsche Post setzt mit Ihren neuen E-Fahrzeugen deutliche Signale. Die Zukunft der grünen Infrastruktur hat in Herne bereits begonnen. Weitere Schritte werden folgen.“

Gemischte Bilanz beim Forschungsprojekt „Helfi“

Bereits vor dem Start der UPS-Räder hatte es in Herne ein Forschungsprojekt mit Lastenrädern gegeben. Mehrere Herner Betriebe das Lastenrad mit dem Namen „Helfi“.

Die Bilanz ist gemischt: Zwar sei man mit Rad auf einigen Strecken so schnell wie mit dem Auto, doch es gab technische Probleme. Die meisten Betriebe haben das Rad abgegeben.