Die Herner Verbraucherzentrale klagt über große Raumnot. Die Pläne für einen Umbau sind nun ins Stocken geraten.
Die Pläne für den Umbau der Verbraucherzentrale in Herne-Mitte sind ins Stocken geraten. Das teilte die Stadt im Immobilienaussschuss auf Nachfrage von SPD-Ratsfrau Manuela Lukas mit. Grund sind hohe Umbaukosten, die die Stadt vermeiden will. Die Verwaltung will nun „eine alternative Planung“ erarbeiten. Manuela Lukas schlägt vor, noch einmal einen Umzug zu prüfen.
Zum Hintergrund: Die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale an der Freiligrathstraße 12 klagt seit Jahren über Raumnot. Gespräche mit Besuchern fänden oft im selben Raum statt, in dem weitere Ratsuchende warten. Nicht selten mischten sich deshalb sogar Besucher in die eigentlich vertraulichen Gespräche ein. Darüber hinaus ist die Anlaufstelle in dem sechsgeschossigen Bürogebäude nicht barrierefrei.
Politik und Stadt haben den Handlungsbedarf längst erkannt. Zunächst wurde ein Umzug geprüft, dann entschied man sich zu einem Umbau. Durch den Einbau eines weiteren Zimmers in dem vorhandenen Beratungsraum sollte die Raumnot ein Ende haben, hieß es zuletzt aus dem Rathaus. Nun werden die Karten überraschend noch einmal neu gemischt.
Manuela Lukas
Der Umbau sei „leider nicht wirtschaftlich“, sagte Verwaltungsmitarbeiter Dietmar Krüger im Immobilienausschuss. Grund sei die dortige Fußboden-/Deckenheizung. Wenn nun ein neuer Raum in den vorhandenen eingebaut würde, müsse die komplette Heizungsanlage überarbeitet werden – viel zu teuer. Die Stadt setzt nun laut Krüger darauf, dass die Beratungsstelle „durch kleine organisatorische Maßnahmen“ ihren gewünschten zusätzlichen Besprechungsraum bekommt. Nach den Sommerferien sollen die Pläne vorgestellt werden.
Die SPD-Stadtverordnete Manuela Lukas, auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat, ist mit der Antwort der Stadt „nicht zufrieden“. Sie befürchtet, dass eine preisgünstige „Minimallösung“ nicht das ist, was die Beratungsstelle wirklich braucht – einen eigenen separaten Raum. Eine „spanische Wand“, stellt sie klar, helfe jedenfalls nicht. Sie schlägt vor, noch einmal über einen Umzug nachzudenken, darunter einen im selben Gebäude; dieses wird gerade umgebaut. „Es muss doch eine Möglichkeit geben, dort neue Räume zu finden“, sagt Lukas zur WAZ.
Veronika Hensing, die Leiterin der Beratungsstelle, hat von der Stadt noch keine Informationen darüber erhalten, dass es beim Umbau Schwierigkeiten gebe. Sie habe gehofft, dass der Umbau in diesem Jahr komme, sagt sie zur WAZ. Ein weiterer Raum sei unerlässlich: „Datenschutz und Vertraulichkeit müssen in Gesprächen gewährleistet sein.“ Daran hapere es zurzeit. Hensing hofft, dass ein Umbau dieses Ziel erreiche. Auch gegen einen Umzug hätte sie nichts. Es wäre aber wichtig, in Herne-Mitte zu bleiben – auch deshalb, weil die meisten Kunden aus dem Zentrum kämen.