Herne. . Der Tiefkühllogistiker Nordfrost will ab November seinen neuen Standort in Unser Fritz. Das Unternehmen investiert rund 110 Millionen Euro.

Das Tiefkühllogistik-Unternehmen Nordfrost peilt den November als Baubeginn für seinen neuen Lagerstandort auf der Zechenbrache Unser Fritz I/IV. Das sagte Firmeninhaber Horst Bartels im Gespräch mit der WAZ-Redaktion.

Rückblende: Nordfrost hatte das rund 13 Hektar große Areal, das einen direkten und separaten Anschluss an die Autobahn 42 hat, bereits im Sommer 2014 erworben. Damals hatte Nordfrost mitgeteilt, dass das neue Lager im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen solle. Allerdings tat sich im weiteren Verlauf äußerlich nichts auf dem Gelände, so dass leise Zweifel aufkamen, ob Nordfrost an seinen Plänen festhält.

Vollautomatische Kommissionierung

Die Verzögerung sei dadurch entstanden, dass Nordfrost nicht nur ein vollautomatisches Hochregallager mit 70 000 Palettenplätze baue, sondern auch eine vollautomatische Kommissionierung. Dies sei im Dienstleistungsbereich ein Novum, normalerweise werde von Hand kommissioniert. Dieses Neuland habe die Planung kompliziert gemacht. „Mit diesem Projekt leisten wir Pionierarbeit“, so Bartels. Es sei zurzeit das anspruchsvollste in der Tiefkühllogistik in Deutschland. Dadurch sei es zu Verzögerungen gekommen, die dazu geführt hätten, dass die Bagger nun wohl erst im Herbst anrollen können. Der Bauantrag werde in den kommenden Tagen bei der Stadt Herne eingehen. Im Vorfeld seien alle Fragen mit der Verwaltung detailliert besprochen worden.

Die geplante Investitionssumme ist laut Bartels von ursprünglich rund 80 Millionen Euro auf nun 100 Millionen Euro gestiegen. Der Standort sei nicht nur in punkto Technik ein Novum, mit der Zahl der Palettenplätze werde er auch der größte Nordfrost-Standort in Deutschland. In Herne werden die restlichen Standorte im Ruhrgebiet weitgehend konzentriert, mit dem Bau würden auch neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Nordfrostgruppe mit Sitz im niedersächsischen Schortens verfügt über 37 Standorte und erwirtschaftet mit rund 2500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 400 Millionen Euro.