Herne. . Die Lebenshilfe Wanne-Eickel hat am Mittwoch ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Jubiläum gab es ein buntes Programm und viel Lob.
Eltern mit geistig oder körperlich behinderten Kindern hatten vor 50 Jahren in vielen Städten wenig Hilfsangebote. Wanne-Eickel war damals kein Einzelfall. Betroffene Mütter und Väter schlossen sich daher zusammen und gründeten den Verein Lebenshilfe. Die Dachorganisation gleichen Namens war damals noch sehr jung und hatte sich zum Ziel gesetzt, das Leben von Kindern mit Handicap zu verbessern. Gestern hieß es, Jubiläum zu feiern - und das mit einem Fest auf dem Robert-Brauner-Platz.
In dem halben Jahrhundert hat die Lebenshilfe Wanne-Eickel fünf Kindergärten im gesamten Stadtgebiet von Herne mit rund 450 Plätzen geschaffen, davon etwa 80 für Mädchen und Jungen mit Behinderung. Der Verein richtete eine Frühförderstelle ein, um Kinder zu unterstützen, die zu früh geboren sind, sich verzögert entwickeln oder bei denen eine Behinderung vermutet wird oder Ärzte sie bereits festgestellt haben. Darüber hinaus gehört seit 1990 heilpädagogische Fachberatung zum Angebot, die sich vor allem an Eltern und Erzieher richtet, erläuterten die beiden Geschäftsführerinnen Gabriele Awiszio und Bettina Raatz während der Feierlichkeiten. In heutiger Zeit habe sicherlich Inklusion einen hohen Stellenwert, doch das bedeute auch, einen hohen Standard in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit Behinderung zu gewährleisten. Das komme unter anderem darin zum Ausdruck, dass in den Kitas eine Vielzahl an heilpädagogische Fachkräften sowie Moto- und Logopäden im Einsatz seien, um nur einige Beispiele zu nennen.
Noch viele Aufgaben erledigen
Oberbürgermeister Frank Dudda hatte in seiner Festansprache Inklusion als einen wesentlichen Faktor für den gesellschaftlichen Zusammenhang bezeichnet und die Leistungen der Lebenshilfe gewürdigt. Menschen mit Handicap sollen nach seinen Worten die Chancen bekommen, die sie benötigen. Zugleich brauchen die Betroffenen nach den Worten von Dudda „Hilfe zur Selbsthilfe“. Über den Personalschlüssel bei der Betreuung von Menschen mit Behinderung müsse man sicherlich sprechen, sagte Dudda. Und in Fragen der Qualität müssten Konzepte weiterentwickelt werden. Viele Hausaufgaben stehen, wie Ludger Koopmann von der Frühförderstelle sagt, noch bevor, um in den Schulen mit der Inklusion weiter voranzukommen. Insbesondere gelte es, auf Schüler individuell einzugehen.
In Herne, aber auch in vielen anderen Kommunen, brauche man noch deutlich mehr Inklusion, unterstrich Christine Tunkel, Vorsitzende des Vereins. Da warte noch eine Menge Arbeit.