Die Herner Genab GmbH ist einer der Spezialisten im Kampf gegen Asbest, PCB und andere Schadstoffe. Sie hat Gebäude in ganz Deutschland saniert.
In der baden-württembergischen Stadt Ravensburg wird seit einigen Monaten eine Tiefgarage in der Innenstadt saniert. Dabei handelt es sich um einen komplizierten und aufwändigen Vorgang, denn das Parkhaus ist mit Asbest belastet. Bei der Beseitigung der Schadstoffe ist auch ein Unternehmen aus Herne beteiligt: die Genab GmbH.
Das Unternehmen, das 2001 von Heike Odparlik gegründet wurde, ist unter anderem ein Spezialist für die Beseitigung von jenen Stoffen, die in der Vergangenheit für zahlreiche negative Schlagzeilen gesorgt haben: PCB, Dioxin, Lindan oder Formaldehyd. Hinzu kommen Schimmelpilz- oder Taubenkotsanierung.
Standardlösungen gibt es nicht
„Standardlösungen gibt es nicht“, erläutert der technische Genab-Geschäftsführer Henning van Hallen im Gespräch mit der WAZ-Redaktion das Leistungsspektrum des Unternehmens – wie das Projekt in Ravensburg offenbart: Der Beton der Tiefgarage war marode, deshalb muss der Bau saniert werden. Dafür müssen rund 25 000 asbestverseuchte Abstandshalter einzeln mit Bohrhämmern herausgestemmt werden. Um zu vermeiden, dass die krebserregenden Fasern freigesetzt werden, sind umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen nötig. Die Arbeiter kommen nur durch spezielle Schleusen in jenen Bereich, in dem sie arbeiten. Dort herrscht Unterdruck, damit kein Asbest in die Außenwelt gelangt. Die Arbeiter selbst tragen Schutzanzüge und eine Maske. Dies erschwert die ohnehin körperlich anstrengende Tätigkeit zusätzlich, so dass die Arbeiter deutlich häufiger Pausen einlegen müssen als bei „normalen“ Abbrucharbeiten. Beim Verlassen des Arbeitsbereichs müssen die Arbeiter geduscht werden. Alle einzelnen Schritte müssen dokumentiert werden. Und je nach Schadstoff und Projekt setzen andere Regelwerke den Rahmen für die Arbeit.
Laut van Hallen gehört Genab zu einem guten Dutzend Unternehmen in Deutschland, die diese Leistungen anbieten, das Herner Unternehmen ist als Sanierungsfachbetrieb zertifiziert. Die Liste der Referenzen ist umfangreich und reicht von der Asbest- und Künstlichen Mineralfaser-Sanierung im Planetarium Bochum über die Taubenkotsanierung des Alten Schiffshebewerks in Henrichenburg bis zur Fäkalsanierung in einem Übergangswohnheim der Stadt Essen. Hinzu kommen auffällig viele Projekte in Luxemburg. Die Erklärung: Einer der vier Gesellschafter wohnt dort.
Markt wird wachsen
Bei der Schadstoffsanierung handelt es sich nach den Worten von van Hallen um einen stabilen und durchaus umkämpften Markt, der nach seiner Einschätzung in den kommenden Jahren wachsen wird, weil in vielen Gebäuden noch verschiedene Schadstoffe schlummern, die zum Beispiel bei der Revitalisierung von Schulgebäuden zu Tage treten.
So hat das Unternehmen mit fast 30 Mitarbeitern selbst Wachstumspotenzial, doch van Hallen plagt ein Hemmnis: Da die Sanierungsbranche nicht allzu beliebt sei, fehle das Personal. „Wir suchen händeringend Fachkräfte.“