Herne. . Der milde Winter und niedrigere Gaspreise machen sich für Herner Stadtwerke-Kunden positiv bemerkbar. Verbraucherberatung rät zum Preisvergleich.
Wer in diesen Tagen seine Jahresrechnung der Herner Stadtwerke öffnet, darf sich in der Regel freuen: Sie fällt wegen des milden Winters günstig aus und nicht nur deshalb: „Wir haben die Preise Anfang 2017 gesenkt, im Schnitt macht das rund 70 Euro pro Haushalt weniger aus“, erklärt Frank Bolsenkötter, Leiter Unternehmensentwicklung und Kommunikation.
Der Gesamtverbrauch der Bevölkerung sei aber konstant geblieben, weil auch der Winter davor schon nicht besonders hart gewesen sei, und liegt bei 1,05 Milliarden Kilowattstunden. „Die Preissenkung von 6,2 Prozent wirkt sich jetzt positiv aus“, erläutert Bolsenkötter. Der Durchschnittshaushalt verbrauche rund 15 000 Kilowattstunden jährlich. „Was die Klimaforscher ständig erzählen, kommt hier deutlich zum Tragen: Die Winter werden immer milder.“
Mehr als die Hälfte der Kunden sind im Grundtarif
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Parallel dazu hält sich die Entwicklung der Gaspreise in Grenzen: Die letzte Preiserhöhung bei den Herner Stadtwerken wurde 2011 verkündet, danach gab es ausschließlich Senkungen. 53 Prozent aller Bezieher seien mit einem Grundversorgungstarif ausgestattet, der in der Regel ungünstiger ausfällt als andere Angebote. Aber: „Bei den Stadtwerken Herne gibt es hier unterschiedliche Preisstufen, je nach Verbrauch, der Kunde wird automatisch im für ihn passenden Tarif eingruppiert“, so Bolsenkötter. Das heißt: Bei höherem Verbrauch ist die einzelne Kilowattstunde preiswerter als bei niedrigem. So beträgt der sogenannte „Arbeitspreis“ bei bis zu 4602 kWh im Jahr 8,11 Euro, bei bis zu 44 613 kWh pro Jahr sogar nur noch 5,86 Euro. Steigt man allerdings auf Stadtwerke Fix² 2019 um, zahlt man nur 5,15 Euro in allen Kategorien, ist dann allerdings bis zum 31. Juni 2019 festgelegt.
Hier rät Silke Gerstler von der Verbraucherberatung Herne, genau auf den persönlichen Tarif zu schauen: „Die Leute wissen oft gar nicht, was sie für einen Vertrag haben und sind in der teuren Grundversorgung. Es macht aber Sinn, auf die Sondertarife zu schauen.“
Verbraucherzentrale empfiehlt Vergleiche
Darüber empfiehlt die Verbraucherschützerin einen Vergleich mit anderen Gasanbietern, zum Beispiel über das Internetportal Verivox. Eine Gegenüberstellung zeigt hier: Bei einem Gastarif von 12 000 Kilowattstunden zahlt der Kunde bei den Herner Stadtwerken 904,44 Euro, beim günstigsten Anbieter E.on Erdgas Öko nur 574,10 Euro. Er spart also im Extremfall rund 330 Euro. Allerdings heißt es hier aufgepasst: In den meisten Fällen kalkulieren die Internetanbieter einen Bonus ein, der nur im ersten Jahr gilt und anschließend entfällt, wenn man den Anbieter nicht (schnell) wieder wechselt.
Frank Bolsenkötter verweist hier auf die „Sicherheit“ eines Anbieters wie den Stadtwerken, darüber hinaus auf den Service des kommunalen Unternehmens: „Wir sind zwar nicht die billigsten, aber auch nicht die teuersten. Unsere Beschaffung ist auf ein niedriges Risikoprofil ausgerichtet, während Billiganbieter regelmäßig wieder vom Markt verschwinden, weil sie sich verkalkuliert haben. Die kaufen billige Mengen auf den Spotmärkten, wir kaufen nachhaltig ein.“
>> BERATUNG BEI DER VERBRAUCHERZENTRALE
Die Herner Verbraucherzentrale an der Freiligrathstraße berät zum Thema Gasanbieter. 30 Minuten Beratung kosten 9 Euro, für Leistungsbezieher mit niedrigem Einkommen ist der Service kostenlos.
Termine gibt es unter Tel. HER 960 4250 oder herne@verbraucherzentrale.de.nrw