Herne/Gelsenkirchen. . Die Stadt Herne soll Fachhochschulstandort werden: Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung eröffnet in Röhlinghausen eine Außenstelle.

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) in Gelsenkirchen will die ehemalige Görresschule in Herne als Außenstelle nutzen, teilte Oberbürgermeister Frank Dudda am Dienstag mit. Bis zu 350 junge Menschen sollen bereits zum neuen Semester im September 2018 in Röhlinghausen studieren.

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Die FHöV an der Wanner Straße in Gelsenkirchen, die Verwaltungsmitarbeiter und Polizeibeamte ausbildet, habe großen Raumbedarf, sagt FH-Sprecher Dietmar Zeleny zur WAZ. Hintergrund sei die Ankündigung des Landes, mehr Polizisten einzustellen. Außerdem würden mehr Verwaltungsmitarbeiter gesucht.

Ausweichquartier im Umkreis von vier Kilometern gesucht

Deshalb habe die Einrichtung ein Ausweichquartier im Umkreis von vier Kilometern zur Anmietung gesucht. Herne, berichtete OB Dudda im Herner Rathaus, habe sich an dem Bewerbungsverfahren der FHöV beteiligt – und den Zuschlag erhalten. In trockenen Tüchern sei die neue Außenstelle Herne aber noch nicht: Was fehle, sei grünes Licht der Landesregierung. Das Innenministerium habe bereits zugestimmt, bis Ende kommender Woche erwartet er eine Antwort des Finanzministeriums.

Oberbürgermeister Frank Dudda teilte am Dienstag (20) mit, dass die FHöV in Gelsenkirchen die die ehemalige Görresschule als Außenstelle nutzen möchte.
Oberbürgermeister Frank Dudda teilte am Dienstag (20) mit, dass die FHöV in Gelsenkirchen die die ehemalige Görresschule als Außenstelle nutzen möchte. © Sebastian Konopka

Die Hochschule will das Gebäude an der Görresstraße 38 für fünf Jahre mit der Option auf eine Verlängerung mieten, so der OB. Seine Hoffnung: Die FH bleibt wegen der steigenden Studentenzahlen und entsprechender Raumnot in Gelsenkirchen langfristig in Herne. Neben den Studenten aus beiden Fachrichtungen sollen auch zwölf Dozenten in Röhlinghausen arbeiten, außerdem sollen dort eine Bibliothek und Teile der Verwaltung unterkommen.

An dem betagten Klinkerbau soll investiert werden

Damit aus einer ehemaligen Grundschule ein Hochschulstandort werden kann, soll kräftig in den betagten Klinkerbau investiert werden. Die erforderlichen Investitionen sollen laut Stadt von Seiten des Landes getragen werden. Umbaumaßnahmen seien sowohl am Haupt- als auch am Erweiterungsgebäude erforderlich, heißt es. Unter anderem müssten Toiletten saniert und Elektroinstallationen erneuert werden.

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OB Dudda spricht im Falle eines Zuschlags von einer „tollen Chance für uns“. Es sei sein Ziel, mehr Wissenschaftler und mehr Studenten in die Stadt zu holen. Komme die FHöV, dann hätte das eine „erhebliche Ausstrahlungswirkung“ für Herne. Dabei soll es nicht bleiben. Er kündigte an, den Hochschulstandort Herne noch weiter auszubauen.

>>> Die FH für öffentliche Verwaltung

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (FHöV NRW) ist eine Einrichtung des Landes. Sie hat ihren Sitz in Gelsenkirchen und unterhält Studienorte in Gelsenkirchen und acht weiteren Städten.


  • In der FHöV werden junge Menschen für den gehobenen Polizei- und Verwaltungsdienst ausgebildet. Laut Fachhochschule studieren rund 835 Menschen am Studienort Gelsenkirchen, davon 357 im Studiengang Kommunaler Verwaltungsdienst und 478 im Studiengang Polizeivollzugsdienst.

  • Die Görresschule war bis Ende des Schuljahrs 2013/2014 Grundschulstandort. Nach zwischenzeitlichem Leerstand wurde sie zwischen September 2015 und Ende 2016 als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Seit Anfang 2017 steht das Gebäude leer. Geprüft wurde zwischenzeitlich auch, ob dort das DRK oder eine Kita einziehen kann.

  • >>> Reaktion von Arnold Plickert (aus Herne), Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei NRW:

    "Das ist eine gute Maßnahme und ein gutes Zeichen für Herne." Diese zusätzlichen Plätze würden dringend gebraucht. Auf Grund der gestiegenen Zahl an Einstellungen werde an anderen Standorten teilweise im Container unterrichtet. Diese 350 Plätze brächten einen echten Vorteil.