Herne. . 2219 Kinder sind – bis jetzt – für das Schuljahr 2018/19 in den Ganztagsschulen in Herne angemeldet. Aber nicht alle bekommen ihren Wunschplatz.

2219 Kinder wollen im nächsten Schuljahr in Herne die Offene Ganztagsschule besuchen. Das geht aus den Anmeldezahlen hervor, die der Stadt gestern vorlagen. Peter Reschke, bei der Stadt zuständig für die Schulorganisation, ist sich jedoch sicher, dass die Zahl noch steigen wird, obwohl die Anmeldefrist seit dem vergangenen Freitag abgeschlossen ist.

„Manche Eltern können die entsprechenden Unterlagen wie Steuererklärungen oder Gehaltsabrechnungen nicht so schnell besorgen; manchmal liegt es aber auch an Verzögerungen bei der Zustellung der Unterlagen“, so Reschke. Und für einige Eltern beginnt, nachdem sie den Antrag gestellt haben, das große Zittern, ob ihr Kind auch den gewünschten Platz bekommt.

Platzzahl kontinuierlich ausgebaut

Denn obwohl Herne die Anzahl der OGS-Plätze kontinuierlich und mit Nachdruck erhöht hat, reicht es an manchen Schulen bei weitem nicht. Nicht nur bei den „üblichen Verdächtigen“ wie der Vellwigstraße, der Michaelschule, dem Eickeler Park und der Europaschule liegen mehr Anmeldungen vor als berücksichtigt werden können; erstmals übersteigt nun auch an der Ohmstraße die Anmeldezahl die Zahl der Plätze (siehe Tabelle).

Freie Plätze an einigen Schulen

Auf der anderen Seite gibt es an einigen Schulen aber auch noch viele freie Plätze wie an der Neustraße, wo zum nächsten Schuljahr die Grundschulen Schulstraße und Berliner Platz zusammenziehen. Dort sind aktuell noch 34 Plätze unbesetzt; an der Kolibrischule gibt es 33 freie Plätze, an der Schillerschule 34, an der Max-Wiethoff-Straße 26 und an der Sonnenschule 35. Damit sind von den 2410 OGS-Plätzen, die die Stadt an ihren 21 Grundschulen und an der Erich-Kästner-Förderschule eingerichtet hat – bis jetzt – 275 noch zu vergeben.

„Bei den überbelegten Ganztagsschulen versuchen wir, die Kapazitäten zu erhöhen“, sagt Reschke. Das sei jetzt zum Beispiel an der Laurentiusschule in Wanne geschehen, wo eigentlich im Sommer ein neuer Anbau nur für die OGS in Betrieb genommen werden sollte. Doch der Bau hat sich verzögert; um die Zwischenzeit zu überbrücken, soll der bereits vorhandene OGS-Pavillon um zwei Räume erweitert werden, so Reschke.

Schwierige Situation in Eickel

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Aber das sei nicht überall möglich. An der Grundschule Vellwigstraße sei zum Beispiel alles ausgereizt. Insgesamt bemühe sich die Stadt, den Bedarf zu decken und die OGS-Plätze aufzustocken – nicht erst, seitdem ein Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung im Gespräch sei. So habe es an der James-Krüss-Schule seit Jahren zu wenig Plätze gegeben – das Thema habe sich erledigt durch die Zusammenschluss mit der Grundschule Flottmannstraße und den neuen OGS-Trakt. Auch an der Grundschule Eickeler Park habe man kontinuierlich erweitert; aber irgendwann gehe es nicht mehr.

Gerade im Stadtbezirk Eickel ist die Situation prekär: An allen Grundschulen sind die OGS-Plätze belegt oder überbelegt. Da der Besuch der Grundschule mit dem jeweils angegliederten Offenen Ganztag gekoppelt ist, müsste ein Kind im schlimmsten Fall an einer anderen Schule angemeldet werden – sogar außerhalb des Stadtbezirks. Auswahlverfahren und Härtefallregelungen bei Ganztagen mit Überbelegung sollen solche Extreme vermeiden helfen.

Europaschule oben auf der Prioritätenliste

Die Europaschule an der Königstraße in Eickel stehe außerdem ganz oben auf der Prioritätenliste, so Reschke. Der Ganztagsbereich sei dringend sanierungsbedürftig. Im Zuge der Sanierungsarbeiten will die Stadt dann auch die Platzkapazitäten ausbauen.