Herne. . Ein Künstler will Schloß Strünkede in ein monumentales Kunstwerk verwandeln. Dazu will er das Gebäude in weiten Teilen mit Jutesäcken verhüllen.

Der ghanaische Künstler Ibrahim Mahama will Schloß Strünkede in ein monumentales Kunstwerk verwandeln. Das bestätigt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Nach Auskunft der Ruhr-Kunst-Museen – ein Zusammenschluss von 20 Kunstmuseen der Region – will der Documenta-14-Künstler große Teile von Fassade und Dach mit Jutesäcken verhüllen. Zu sehen sein soll die Ausstellung mit dem Titel „Coal Market“ (Kohlenmarkt) von 5. Mai bis 16. September im Rahmen der regionalen Ausstellungsreihe „Kunst & Kohle“.

Stadt: Schau mit Strahlkraft

Es gebe zahlreiche Verbindungen zwischen dem Wasserschloss und der Industrie, so die Ruhr-Kunst-Museen. So sei das Schloss um 1900 in den Besitz der Harpener Bergbau AG gelangt, die es als Firmensitz genutzt habe. In der Heimat des Künstlers Mahama seien Jutesäcke das landestypische Verpackungsmaterial, mit dem nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kohle über weite Strecken transportiert werde.

Auf der Documenta 14 verhüllte Ibrahim Mahama die Torwache Kassel mit Jutesäcken.
Auf der Documenta 14 verhüllte Ibrahim Mahama die Torwache Kassel mit Jutesäcken.

Mahama erhalte sein Arbeitsmaterial im Tausch gegen neue Jutesäcke von Arbeitern aus seiner afrikanischen Heimat. Die von ihm verwendeten Säcke verwiesen auf ihren fast täglichen Einsatz, seien sie doch bisweilen zerschlissen, mit Markierungen und Aufdrucken versehen.

„Das wäre eine Schau mit großer Strahlkraft für die Stadt“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken zur WAZ. Ganz in trockenen Tüchern sei die Schau aber noch nicht. Es fehlten noch weitere Abstimmungsgespräche und Genehmigungen, unter anderem für den Brandschutz. Erweitert werden soll die Ausstellung durch Skizzen sowie Foto- und Videoaufnahmen, die im Schlossinneren zu sehen sein sollen.