Herne. . Die Stimmung bei Herner Unternehmen ist weiterhin sehr gut. Das ergab die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Mittleres Ruhrgebiet.
Die Konjunktur im Ruhrgebiet zeigt sich in Topform - und der IHK Bezirk Mittleres Ruhrgebiet bildet da keine Ausnahme: Die Konjunktur setze ihren Höhenflug auch zu Beginn des neuen Jahres fort, teilt die Kammer mit. Die Geschäftsentwicklung der Unternehmen in Herne, Bochum, Witten und Hattingen habe sich seit der Herbstumfrage 2017 nochmals verbessert. Die Wirtschaft knüpfe dabei nahtlos an die Aufwärtsentwicklung des vergangenen Jahres an.
Dieses Bild zeichnet die IHK: Der Konjunkturklimaindex für das mittlere Ruhrgebiet hat inzwischen mit 130 Punkten – 100 Punkte stehen für eine insgesamt befriedigende Bewertung – einen neuen Spitzenwert erreicht. Bei der letzten Umfrage lag der Wert bei 127 Punkten. Und die Aussichten auf eine Fortsetzung des Aufschwungs im laufenden Jahr seien richtig gut. „Das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht. Wenn die Unternehmen mit ihren optimistischen Erwartungen richtig liegen, kann das aktuelle Hoch im Jahresverlauf 2018 noch übertroffen werden“, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Christoph Burghaus.
Die Geschäftslage
Insgesamt äußern sich laut Kammer 94 Prozent der über 200 Unternehmen, die an der IHK-Umfrage teilnahmen, positiv zu ihrer aktuellen Geschäftslage; 91 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden, tendenziell sogar besseren Verlauf 2018. Die IHK führt das günstige Konjunkturklima auf die anhaltende Konsumfreudigkeit, eine weiter anziehende Investitionstätigkeit und eine lebhafte Exportentwicklung zurück. Das kommt allen Wirtschaftsbereichen zugute.
Dienstleistungen
Im Dienstleistungsgewerbe spiegeln sich steigende Umsätze in den Beschäftigungsaussichten wider: 29 Prozent der Dienstleister planten in den nächsten zwölf Monaten Personalaufstockungen, nur elf Prozent sähen einen geringeren Bedarf an Mitarbeitern. Im Vergleich zum Dienstleistungsgewerbe agiere der Handel etwas zurückhaltender. Die Investitions- und Beschäftigungsplanungen bewegten sich im bisherigen Rahmen. Auch hier bleibe festzuhalten: Ein Großteil der Händler ist laut IHK rundum zufrieden und erwartet eine Fortsetzung des positiven Geschäftsverlaufs.
Industrie
In der Industrie verbreiteten die Auftragseingänge Zuversicht. Sowohl aus dem Inland als insbesondere auch aus dem Ausland gingen vermehrt Bestellungen bei den Unternehmen im IHK-Bezirk ein. Fast 31 Prozent der Unternehmen mit internationalen Geschäftskontakten verzeichneten aktuell eine steigende Nachfrage aus dem Ausland. Die günstige Wachstumsentwicklung in wichtigen europäischen Abnehmerländern und Nachfrageimpulse aus Ländern wie China, Indien und Russland eröffneten gute Perspektiven; getrübt würden die außenwirtschaftlichen Aussichten allerdings weiterhin – wie auch bei früheren Umfragen – durch protektionistische Tendenzen. Über das gesamte Jahr 2018 gesehen seien 95 Prozent der Industrieunternehmen zuversichtlich, dass der Export stabil bleibt oder sogar steigt.
Arbeitskräftebedarf
Vor dem Hintergrund der lebhaften Nachfrage spiele die Erweiterung der Produktionskapazitäten als Investitionsmotiv bei 31 Prozent der Industrieunternehmen eine maßgebliche Rolle. In diesem Zusammenhang sei auch der Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften gewachsen. Über alle Wirtschaftsbereiche hinweg wollen nach der IHK-Umfrage 26 Prozent der Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe ihre Mitarbeiterzahl in den nächsten zwölf Monaten erhöhen. Damit könnte die gute Konjunktur auch positiv auf den Arbeitsmarkt im mittleren Ruhrgebiet durchschlagen.
Ob und wie schnell sich Neueinstellungen realisieren lassen, sei jedoch fraglich. Burghaus: „Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung werden im Aufschwung immer offensichtlicher.“ Mittlerweile sehe gut jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) den Fachkräftemangel als Engpassfaktor für seine Geschäftsentwicklung. Fast genauso viele Betriebe (48 Prozent) verwiesen auf das Risikopotenzial bei den Arbeitskosten.