Herne. . Der Konjunkturklimaindex der IHK Mittleres Ruhrgebiet offenbart: Die Stimmung in den Unternehmen ist sehr positiv. Das sind die Gründe.

Über dem Ruhrgebiet scheint die Konjunktursonne – aber über dem mittleren Ruhrgebiet strahlt sie sogar noch etwas kräftiger. Die Geschäftslage und die Erwartungen werden von Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe so positiv bewertet wie lange nicht mehr.

Das belegt der Konjunkturklimaindex für das mittlere Ruhrgebiet, der im Herbst 2017 auf 127 Punkte gestiegen ist (Ruhrgebiet: 124 Punkte). Bei der aktuellen Geschäftslage herrscht (fast) eitel Sonnenschein: Die Perspektiven schätzen die Unternehmen aus Herne, Bochum, Witten und Hattingen insgesamt etwas zurückhaltender, aber dennoch positiv ein.

Christoph Burghaus, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet:
Christoph Burghaus, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet: © Ingo Otto

Insbesondere in der Industrie ist die Konjunktur einen Riesenschritt vorangekommen. Und die nächsten Monate sind vielversprechend: Die Konjunktur brummt. Die Aufträge aus dem In- und Ausland nehmen weiter zu. Das sorgt für weiterhin gut ausgelastete Produktionskapazitäten.

Der Handel und das Dienstleistungsgewerbe können sich schon seit einiger Zeit über die Konsumneigung der Verbraucher freuen. Jetzt hat zusätzlich der Export angezogen. „Das konjunkturelle Fundament ist damit breiter und stabiler geworden, zumal auch die Investitionstätigkeit besser in Gang kommt“, betont Christoph Burghaus, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Die Beschäftigungsaussichten hätten sich dadurch verbessert. Das zeige sich vor allem bei den Personalplanungen in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe. Mit der Besetzung offener Stellen habe allerdings insgesamt mehr als jedes dritte Unternehmen Schwierigkeiten. Der Fachkräfteengpass werde also auch im mittleren Ruhrgebiet immer spürbarer. Veränderte Rahmenbedingungen könnten zur Linderung der Problematik beitragen: Ganz oben auf der Wunschliste der Unternehmen stünden eine bessere Qualifikation der Schulabgänger und die Stärkung der dualen Ausbildung.

Fachkräfte würden gebraucht

Burghaus kommentiert die regionale Entwicklung aus Kammer-Sicht so: „Die gute Stimmung ist in allen Bereichen greifbar. Dass auch die Industrie-Betriebe wieder deutlichen Aufwind spüren, ist für mich ein Indiz für eine anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung. Es ist wichtig, dass die Konjunktur nicht nur vom Konsum, sondern auch vom Export getragen wird.“

Dennoch gebe es auch Sorgen: Die Unternehmen bräuchten mehr Fachkräfte. Und damit werde mehr Ausbildung benötigt. In diesem Bereich müssten sich Unternehmen stärker engagieren. Über Fachkräftemangel klagen, aber nicht genügend tun – das könne nicht der richtige Weg sein.