Herne. . Rund 400 Branchen-Experten haben bei der 4. Immobilienkonferenz Ruhr diskutiert. Dabei ging es auch um die Attraktivität der Region.

  • Prof. Hubert Schulte-Kemper ist von einer Renaissance des Ruhrgebiets überzeugt
  • Hernes OB Frank Dudda will die Region zum Traumland für Investoren machen
  • Claudia Goldenbeld und Hans-Peter Noll sind die ersten „Immobilienköpfe des Ruhrgebiets“

Das Ruhrgebiet wird mit Sicherheit eine gute Zukunft haben. Das war eine der Hauptbotschaften der 4. Immobilienkonferenz Ruhr, die am Dienstag in den Flottmann-Hallen stattfand.

Verkünder dieser Botschaft war Prof. Hubert Schulte-Kemper, Vorstandsvorsitzender der Essener FAKT AG. Schulte-Kemper sagte dem Ruhrgebiet – und damit auch Herne – eine Renaissance voraus. So geht Schulte-Kemper davon aus, dass die Zahl der Einwohner in Deutschland bis zum Jahr 2025 auf 85 Millionen steigen wird. Und auch im Ruhrgebiet werde die Einwohnerzahl steigen, nach seinen Schätzungen wird sie rund sechs Millionen erreichen. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen stelle sich die Frage, wo diese Entwicklung stattfinde, wo diese Menschen wohnen und arbeiten. Die Antwort: nicht auf dem Land, sondern in den großen Metropolen. Und das Ruhrgebiet zähle zu diesen Metropolen.

„Wir werden in der wirtschaftlichen Kraft nach vorne gehen“, ist sich Schulte-Kemper sicher. Und wenn man weiß, welche Projekte er mit der FAKT AG bearbeitet, kann man davon ausgehen, dass er selbst kräftig daran mitwirken wird. Womöglich auch in Herne. Nach Informationen der WAZ schielt das Unternehmen auf das RAG-Areal am Shamrockring. Allerdings äußerte Schulte-Kemper sich bei der Immobilienkonferenz nicht zu konkreten Projekten.

Zuvor hatte Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda ebenfalls Werbung für das Ruhrgebiet – und für Herne – gemacht. Hier sei die alte Dynamik wieder erwacht. „Wir würden gerne den Strukturwandel abschließen und nach vorne schauen“, so der OB. Man wolle wieder den Gründergeist des Iren Thomas Mulvany erwecken, einer der Bergbaupioniere des Ruhrgebiets. Das Ruhrgebiet sei ein Traumland für Investoren. Man habe eine klare Zielsetzung.

Oberbürgermeister Frank Dudda möchte alten Gründergeist wieder wecken.
Oberbürgermeister Frank Dudda möchte alten Gründergeist wieder wecken. © Jürgen Theobald

Professor Hubert Schulte-Kemper sieht das Ruhrgebiet im Vorwärtsgang.
Professor Hubert Schulte-Kemper sieht das Ruhrgebiet im Vorwärtsgang. © Jürgen Theobald

Erneut gestiegene Teilnehmerzahl

Mit seiner eigenen Zielsetzung hat offensichtlich Konferenz-Organisator Dirk Leutbecher einen Nerv getroffen. Die vierte Auflage verzeichnete erneut eine Steigerung der Teilnehmerzahl. Rund 400 Gäste aus dem Bundesgebiet informierten sich über verschiedene Themen der Immobilienbranche, etwa über die Digitalisierung in der Baubranche. Für Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr, zeigt das wachsende Interesse an der Immobilienkonferenz Ruhr, „dass die Region als Investitionsstandort immer attraktiver wird. Das wird auch an den positiven Entwicklungen in Herne deutlich“.

In diesem Jahr gab es eine Premiere: Erstmals wurde der Preis „Immobilienköpfe des Ruhrgebiets“ verliehen. Die Preisträger: Hans-Peter Noll, Geschäftsführer RAG Montan-Immobilien und Claudia Goldenbeld, Geschäftsführerin des Vivawest-Konzerns.