Herne. Ein Bochumer Polizist muss wegen eines illegal gemachten Fotos von Marcel H. eine Geldbuße bezahlen. Das droht dem Beamten außerdem.

Ein Bochumer Polizist muss wegen eines illegal gemachten Fotos von Marcel H. eine Geldbuße bezahlen. Der Polizist hatte direkt nach der Verhaftung den mutmaßlichen Doppelmörder auf der Wache fotografiert und das Bild laut Polizei wohl über den Nachrichtendienst Whatsapp an Kollegen weitergeschickt, später landete das Foto im Netz.

Wegen dieses Fotos, das direkt nach der Festnahme gemacht wurde, muss der Polizist eine Geldstrafe zahlen.
Wegen dieses Fotos, das direkt nach der Festnahme gemacht wurde, muss der Polizist eine Geldstrafe zahlen. © KDF television

Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte ihm die „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ vorgeworfen. Sie hat das Verfahren bereits Anfang April „wegen geringer Schuld“ eingestellt, heißt es von Oberstaatsanwalt Christian Kuhnert. Zur Höhe der Geldbuße wollte er keine Stellung nehmen.

Versetzung, Degradierung oder Ermahnung möglich

Die Polizei prüft aktuell noch, welche Disziplinarmaßnahmen auf den Bochumer Polizisten zukommen, heißt es auf Nachfrage der WAZ. Möglich seien etwa eine Versetzung, eine Degradierung oder eine Ermahnung für die Personalakte. Welche Strafe auf ihn zukommt, hängt nun auch von der öffentlichen Wahrnehmung ab. „Wenn das Bild der Polizei stark beschädigt wird, müssen wir härter reagieren“, sagt Polizeisprecher Frank Lemanis.

Der betroffene Polizist hat während der Ermittlungen normal weitergearbeitet. „Der hat sonst auch noch nie Mist gemacht“, sagt Frank Lemanis. Sowas dürfe selbstverständlich nicht passieren. „Das war in der Situation aber sicherlich dem abfallenden Druck geschuldet. Der wird sowas nie wieder machen“, sagt der Polizeisprecher. Wie lange das Disziplinarverfahren dauert, ist noch unklar. Die Polizei geht von bis zu einem halben Jahr aus.