Herne. . Zwei Künstlerinnen gestalten eine Hausfassade an der Bielefelder Straße. „Weltbaustellen“ wie diese gibt es in 17 NRW-Städten.

Herne bekommt eine „Weltbaustelle“. Wie 16 andere Städte in Nordrhein-Westfalen will die Stadt mit einem großen Wandbild an die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erinnern. Nach einigem Suchen ist nun auch eine Fläche gefunden: Eine Wand des Mehrfamilienhauses Bielefelder Straße 176 / Ecke Lerchenweg wird im September von zwei Künstlerinnen gestaltet. Initiator der Aktion ist in Herne das Eine Welt Zentrum, Hauptsponsor ist die Stiftung Umwelt & Entwicklung NRW.

Nach einigem Suchen fand sich ein Hauseigentümer

Mülheim, Bochum, Minden...: Acht Städte haben im letzten Jahr schon durch internationale Künstlerteams Wandbilder erstellen lassen. Eine-Welt-Promotor Markus Heißler ist froh, dass sich jetzt auch in Herne ein Hauseigentümer bereit erklärt hat, seine Fassade für mindestens fünf Jahre zur Verfügung zu stellen. „Wir hatten ungefähr 25 Objekte herausgesucht, aber nach und nach sind viele ausgeschieden“, sagt Heißler. „Entweder war die Wandstruktur schlecht oder die Wand zu stark bewachsen, oder der Eigentümer wollte keine Erlaubnis erteilen.“ Oder es hätte schlicht kein Gerüst aufgestellt werden können.

Künstlerinnen gestalten die Wand zusammen

Wandbild von Ursula Meyer
Wandbild von Ursula Meyer © Ursula Meyer

Das alles ist nun geklärt, und auch zwei Künstlerinnen sind gefunden. Ursula Meyer ist 1987 in Argentinien geboren und arbeitet nach einem Kommunikationsdesign-Studium an der Folkwang-Universität heute als freischaffende Künstlerin im Ruhrgebiet. Ihre Wandgemälde zeichnen sich durch puppenartige Charaktere aus. „Die Figuren tragen klare Flächen, dicke Outlines und ornamenthafte Fill-ins“, heißt es über ihren Stil. Der zweite Künstler sollte eigentlich Daniel Pulido Ortiz aus Nicaragua sein, doch Ortiz hat sich kürzlich bei einem Motorradunfall ein Bein gebrochen und kann deshalb nicht reisen.

Machela Liefeldt mit Ornament
Machela Liefeldt mit Ornament

Kurzfristig wurde mit Machela Liefeldt jetzt ein Ersatz gefunden. Die Künstlerin aus Südafrika ist Absolventin der Nelson Mandela Metropolitan University in Port Elisabeth und sie hat schon mit Ursula Meyer zusammengearbeitet. Beide gestalten die Wand nach ihren Vorstellungen, praktisch unterstützt von dem hiesigen Graffiti-Künstler Martin Domagala. Ein Konzept soll in der ersten Septemberwoche vorliegen, die Arbeit beginnt in der Woche darauf.

Nachhaltigkeitsziele der UNO gelten weltweit

„Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO gelten weltweit“, erklärt Markus Heißler. Dazu gehören das Ende der Armut und das Ende des Hungers ebenso wie die Bekämpfung des Klimawandels, nachhaltiger Konsum oder die Geschlechtergleichheit.

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Gemessen daran sei auch Deutschland noch Entwicklungsland, so Heißler. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir auch vor Ort einiges tun könne.“

>>> WEITERE VERANSTALTUNGEN

Alles (was) malt! Kreatives Bürgerfest zum Auftakt: Freitag, 1. September, 15 bis 19 Uhr am Kreativquartier Wanne, H1, Heinestraße 1, und um die Christuskirche, Hauptstraße 245. Mit Musik, Poetry Slam, Herstellen von Pflanzenfarben, Tattoos malen mit Schokolade, Streetart, Gratis-Bio-Eis und afrikanischem Fingerfood.

Ausstellung Weltbaustellen NRW: 1. bis 5. September, H1, Heinestraße 1, Fotos von Wandbildern in anderen Städten.

Murals and more: 11. bis 30. September, H1, Heinestraße 1, Ausstellung von Ursula Meyer und Machela Liefeldt.

Weitere Informationen und Veranstaltungen auf www.weltbaustelle-herne.de.