Herne. . Im Rahmen eines Streetart-Projektes haben Jugendliche zwei Verteilerkästen in der Herner Fußgängerzone mit Graffiti zum Klimaschutz verschönert.

Schablone, Atemmaske, Sprühdose und los geht’s – die Passanten auf der Bahnhofstraße staunten am Donnerstag und Freitag nicht schlecht, als Jugendliche die Verteilerkästen dort mit Farbe besprühten. Die Resultate lassen erahnen, dass es sich hier nicht um irgendeine Graffiti-Schmiererei handelt. Die Kunstwerke gehören zum Streetart-Projekt „Zeichen setzen!“ und beschäftigen sich mit dem Thema Klimaschutz.

„Die Jugendlichen haben sich Gedanken gemacht, wie man das Thema künstlerisch umsetzen könnte“, erzählt Streetart Künstler Martin Domagala. „Dabei sind tolle Ideen entstanden.“ So zieren den Kasten vor dem Brillengeschäft „Smile Optic“ unter anderem zwei grüne Fußabdrücke und der Schriftzug „Save the world“.

Workshop begann im Energiepark Mont Cenis

Angefangen hat der Workshop bereits am Montag mit einem Besuch im Energiepark Mont Cenis. Dort hat sich die Gruppe aus insgesamt sieben Teilnehmern mit umweltfreundlicher Energiegewinnung beschäftigt und das Thema in Diskussionen vertieft. Dann ging es an die Erstellung ihrer eigenen Schablonen.

Die Schwestern Gina und Julienne haben sich für ein Bild entschieden, dass an das Recyclingsymbol erinnert. Drei graue Pfeile umranden in einem Dreieck einen grünen Punkt. „Auf die obere helle Hälfte des Punktes zeichnen wir die erneuerbaren Energien“, erklärt Julienne. „Unten an die dunklere Stelle kommen dann die negativen Sachen hin.“

Projekt könnte erweitert werden

Auf der anderen Seite des Kastens sprühen die Schülerinnen Dana und Darline. „Ich hatte das Thema ökologischen Fußabdruck im Unterricht“, erzählt Darline. Da lag das Motiv der grünen Fußsohlen nahe. „Uns haben hier schon viele Leute angesprochen, fast alle reagieren wirklich sehr positiv auf die Aktion“, sagt Dana. Die jungen Künstlerinnen haben sichtlich Spaß an ihrer Arbeit: „Wann hat man schon mal die Gelegenheit mit Spraydosen durch die Stadt zu laufen und ein bisschen herumzusprühen“, sagt Darline lachend.

Zu verdanken haben sie diese Gelegenheit neben Martin Domagala vor allem Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum Herne. Das Streetart-Projekt ist Teil der „Weltbaustelle Herne“, die sich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen beschäftigt.

Zu denen gehört eben auch der Klimaschutz. „Wenn das gut ankommt, können wir uns durchaus vorstellen, das Projekt noch an anderen Stellen in der Stadt zu erweitern“, so Heißler. Streetart-Künstler Martin Domagala ist mit den Werken der Herner Schülerinnen mehr als zufrieden: „Da sind schon ein paar potenzielle Künstlerinnen dabei, von denen man bestimmt noch mal hören wird.“