Herne. . Herne bekommt im September eine „Weltbaustelle“: Künstler gestalten eine Außenfläche zum Thema „Nachhaltigkeit“. Ein Ort wird noch gesucht.

  • Mehrere NRW-Städte haben schon Wandbilder zu Welt-Entwicklungszielen erstellen lassen
  • Im September soll auch in Herne ein Künstlerduo eine große Fläche gestalten
  • Kulturbüro begleitet „Weltbaustelle“ mit Kulturrucksack-Projekt für Jugendliche

Bochum hat schon eins, und auch in Düsseldorf, Köln und Bedburg-Hau regen riesige Wandbilder dazu an, über Klimaschutz, Konsum und andere Fragen der globalen Entwicklung und Nachhaltigkeit nachzudenken. Acht Gemälde sind in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr entstanden, acht weitere werden dieses Jahr erstellt - eines davon in Herne. Das gab gestern Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum bekannt. Nun fehlt nur noch ein geeigneter Ort für die „Weltbaustelle Herne“.

Eine gut sichtbare Wand wird noch gesucht

Jung und Alt tauschen sich über Perspektiven für diese Welt aus. Die Künstlerinnen Katja Rosenberg und Cecilia Herrero-Laffin (Argentinien) fügten Künstlerentwürfe zu einem Bild zusammen, das als Banner an einer Hauswand in Minden angebracht worden ist.
Jung und Alt tauschen sich über Perspektiven für diese Welt aus. Die Künstlerinnen Katja Rosenberg und Cecilia Herrero-Laffin (Argentinien) fügten Künstlerentwürfe zu einem Bild zusammen, das als Banner an einer Hauswand in Minden angebracht worden ist. © Weltbaustellen

„Die Fläche sollte zwischen 20 und 150 Quadratmetern groß sein“, erklärt Markus Heißler. Er kennt die im letzten Jahr realisierten Wandbilder und weiß, was auch für Herne günstig wäre: „Eine freie Sicht muss gewährleistet sein und das Gemälde sollte sich in einem belebten Umfeld befinden.“ Ob die Wand öffentlich ist oder privat, spielt dabei keine Rolle. So sind in der Vergangenheit sowohl Wohnhäuser verschönert worden wie auch ein Jugendzentrum in Dinslaken, ein Bürogebäude in Düsseldorf oder eine Außenwand eines ehemaligen Fabrikgebäudes in Mülheim. Hauptsache, die Wand ist nicht bewachsen und möglichst glatt. Auch sollte sie nicht von Bäumen verdeckt werden, und es sollte Platz sein für ein kleines Zelt und die Auftaktveranstaltung.

Künstler-Duo aus dem „Norden“ und dem „Süden“

Gestaltet wird die Mauer jeweils von zwei Künstlern oder Künstlerinnen, von denen einer aus dem „Norden“ und einer aus dem „Süden“ stammt, also etwa aus Afrika oder Südamerika. In Herne sei man momentan mit verschiedenen Künstlern im Gespräch, sagt Markus Heißler. Ihr Werk soll im September innerhalb von drei Wochen vollendet werden.

Natürlich soll die Mauer nicht in erster Linie dekorativ sein. Es geht um die „Globalen Nachhaltigkeitsziele“ der UNO, im Englischen „Global Goals for Sustainable Development“ oder kurz „SDGs“. 17 Ziele sind formuliert, von „Keine Armut“ über „Bezahlbare und saubere Energie“ bis zu „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Diese weltweit verpflichtenden Ziele, die bis 2030 umgesetzt werden sollen, greifen die Künstler auf, mal plakativ, mal subtiler.

Jugendlich gestalten in den Ferien ihre eigene Wand

Eine zweite Wand soll ein Künstler mit Jugendlichen gestalten. Wie Klaus-Dieter Gülck vom städtischen Kulturbüro erklärt, soll das Projekt in den Sommerferien im Rahmen des „Kulturrucksack“-Programms für 10- bis 14-Jährige laufen. Aktionen zur Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele begleiten den kreativen Prozess. „Außerdem bemühen wir uns um einen Brückenschlag zu den künftigen Ausstellungen im Alten Wartesaal.“ In der renovierten Halle im Herner Bahnhof sollen Urban Art und Graffiti eine Heimat finden.

Nachhilfe in Sachen „Globale Entwicklung“ könnte schon eine Ausstellung geben, die am 20. März in der Herner Volkshochschule eröffnet wird. „Ein sperriger Begriff“, gibt Markus Heißler zu, dem man aber im Laufe des Jahres auch mit einem Rahmenprogramm näher kommen will.

>>> MEHR INFORMATIONEN

Das Projekt ist Teil der „Weltbaustellen NRW“ des Eine Welt Netzes NRW, finanziert u.a. von der Stiftung Umwelt und Entwicklung. Kulturbüro und Pottporus unterstützen das Projekt.

Über Angebote von Wandflächen und Beteiligung am Programm freut sich Markus Heißler, HER 9949715 oder mheissler @kk-evvw.de.