Herne. . UPS trägt in Herne mit einem Lastenfahrrad die Pakete aus und sorgt damit für Aufsehen. Um das Gefährt zu bewegen, braucht es nicht viel Kraft.
Es sorgt schon für einiges Aufsehen dieses Gefährt. Überall, wo es entlang kommt, bleiben Leute stehen, schauen interessiert, fragen, ob sie Fotos machen dürfen. Matthias Reblin ist den Rummel schon gewohnt. Schließlich macht ihm die Fahrerei auch Spaß. Die Rede ist vom UPS-Lastenfahrrad, das er seit Sommer vergangenen Jahres fährt, um in der Herner Innenstadt Pakete zuzustellen.
Das Modell nennt sich „Cyclo Cruiser“. UPS lässt es eigens für die Pilotstädte bauen, in denen die Räder die Lieferwagen ablösen – 2012 fuhren die ersten in Hamburg. Der Cyclo Cruiser hat in seinem „Kofferraum“ bzw. der Ladebox Platz für 1,5 Kubikmeter Päckchen. Morgens werden die Pakete in großen Gitterboxen zum Lager am Citycenter geliefert.
Fahrrad wiegt 220 Kilogramm
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„Ich sortiere mir dann meine Routen und schaue auch auf das Gewicht“, erklärt UPS-Zusteller Matthias Reblin. „Wenn ich viele leichte Päckchen habe, kann ich mehr mitnehmen.“ Rund vier Stunden ist er mit dem Ausliefern beschäftigt. Wie häufig er nachladen muss, ist unterschiedlich.
Wer sich in den bequemen Sattel des Lastenfahrrads setzt, erwartet, dass er kräftig in die Pedale treten muss; Immerhin wiegt das Gefährt leer 220 Kilo. Aber erstaunlicherweise muss der Fahrer gar nicht viel Kraft aufwenden. Gangschaltung und elektrische Unterstützung machen möglich, dass es sich ganz leicht in Gang setzen lässt.
Außergewöhnliche Dimension
Um den Überblick zu behalten, gibt es links und rechts Spiegel. Da das Rad ganz normal am Straßenverkehr teilnimmt, ist es außerdem mit Blinkern, Licht und Bremslichtern ausgestattet. Obwohl man beim ersten Fahren zugegebenermaßen ein bisschen überfordert ist – denn Knöpfe an einem Fahrrad zu bedienen, fühlt sich schon seltsam an.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die Lenkung. Auf grader Strecke vergisst man das Gewicht schnell. „An die Dimension muss man sich erstmal gewöhnen“, gibt auch Matthias Reblin zu. Wenn man allerdings über einen Bordstein fährt, spürt man deutlich, dass man nicht auf einem normalen Fahrrad sitzt und die Lenkung anders reagiert als erwartet.
Autofahrer seien aufmerksam
Auch Kurven sind trickreich: Das Lenkrad lässt sich recht weit rumdrehen und der Rest des Rades folgt statisch. „Man darf nur nicht zu schnell in die Kurve gehen“, rät Matthias Reblin, der bei seinen ersten Fahrten auch „ein bisschen Bammel“ hatte. „Ich war aber wirklich erstaunt, wie schnell ich mich an alles gewöhnt habe.“
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Vom Lastenrad hört man außer einem leisen Ticken nichts während der Fahrt. Die eingebaute Hupe muss der Zusteller auch nur selten benutzen. Die Autofahrer seien aufmerksam, ebenso wie die Menschen in der Innenstadt. „Wenn das Fahrrad mal in die Werkstatt muss – was wirklich selten vorkommt – fragen direkt alle, wo es geblieben ist.“
Privat nicht mehr häufig auf dem Rad unterwegs
Damit die elektrische Unterstützung auch jede Tour mitmacht, wird das Rad nach der Schicht aufgeladen. Privat fährt Matthias Reblin übrigens nicht mehr ganz so viel Fahrrad: „Ich bin früher sehr viel Rad gefahren“, verrät er und fügt lachend hinzu, „Das mache ich ja jetzt schon auf der Arbeit, da muss ich nicht auch noch in der Freizeit fahren.“