Herne. . Familie Pollaczek lebt mit ihren Kindern in Börnig. Sie wollen bei einem Wettbewerb einer Programmzeitschrift „Helden des Alltags“ werden.
- Bianca Pollaczek meistert in Herne-Börnig den Alltag mit ihren 14 Kindern, von denen zwei schon ausgezogen sind
- Familie macht bei dem Wettbewerb einer Programmzeitschrift mit und möchte „Held des Alltags“ werden
- Große Wünsche der Familie seien eine größere Wohnung und ein neues, größeres Auto
Kein Staubkorn ist zu sehen, alle Stühle stehen ordentlich in Reih und Glied um den Esstisch, die Küche ist tipptopp sauber und die Kinderzimmer sind ordentlich aufgeräumt. Nichts fliegt durch die Gegend - obwohl Familie Pollaczek mit 14 Personen auf knapp 120 Quadratmetern in Börnig wohnt.
„Ordnung muss sein, es ist das halbe Leben. Unsere Kinder sollen ihren Weg gehen und selbstständig werden“, sagt Bianca Pollaczek. Die ältesten Töchter Aileen und Mandy sind bereits ausgezogen und arbeiten als Fachassistentinnen in der Medizin, Sohn Nico macht nächstes Jahr Abitur und möchte Polizist werden.
Graf Hotte schenkt Crangepass
Die 43-jährige Hernerin ist Mutter von 14 Kindern. Es seien sogar 15, das Erstgeborene starb im Säuglingsalter, ein Foto im Esszimmer erinnert an das Brüderchen. Bei solch einer Kinderschar sei Disziplin das A und O, meint die Hausfrau. Essen auf dem Zimmer ist ebenso tabu wie ein nicht gemachtes Bett.
Jeder muss im Haushalt mit anpacken, freitags wird Staub gewischt, das können auch die Kleinsten schon erledigen. Ansonsten dürfen ihre Kinder aber tun, was alle gern mögen. Zum Beispiel auf den Rummel gehen. Hotte Schröder schenkte der Familie einen Crangepass. Denn ein Besuch auf der Kirmes mit so vielen Leuten kann ganz schön teuer werden. „Wir müssen natürlich auf das Geld achten und leben sparsam“, erklärt Mario Pollaczek. Der 46-jährige Familienvater ist als Steinfräser tätig, hilft aber nach Feierabend und am Wochenende kräftig mit.
Rücksicht und Fürsorge sind wichtig
Beide Elternteile hatten vier Geschwister und kennen die Abläufe in einer Großfamilie. Vor allem eines zähle: Rücksicht und Fürsorge. Da liegt es nahe, den sozialen Gedanken zu pflegen. So hat Bianca Pollaczek vor zwei Jahren die Gruppe „Bibis Engel“ gegründet, eine private Initiative für Familien mit vielen Kindern. Der Spaß und gemeinsame Aktivitäten stehen im Vordergrund, dieses Jahr ist eine Nikolausfeier geplant, zu der auch Kinder aus dem Heim eingeladen werden.
Auch eigene Bedürfnisse oder Wünsche sollten nicht zu kurz kommen, meint Pollaczek. So träumen alle von einem größeren Auto, seitdem der alte Siebensitzer bei einem unverschuldeten Unfall kaputt ging. Danach reichte das Geld nur für einen Kleinwagen. Der zweite Wunsch ist eine größere Wohnung. Auch wenn die Familienplanung abgeschlossen sei. Aber schließlich brauche man auch Platz, wenn mal die Enkelkinder zu Besuch kämen. Das Erste soll im Oktober auf die Welt kommen.
Nun hoffen die Pollaczeks darauf, die „Helden des Alltags“ der Programmzeitschrift „Auf einen Blick“ zu werden. In die Vorauswahl sind sie gekommen, die Entscheidung fällen die Leser noch in diesem Monat. Ein wenig Hoffnung hat Bianca Pollaczek, obwohl sie noch nie etwas gewonnen habe. Und, so ihr Versprechen, beim Gewinn würden sie gleich einen Teil für etwas Gemeinnütziges in Herne weitergeben.
>> Preis zeichnet selbstlose Menschen aus
Die Herner Großfamilie macht bei dem Wettbewerb „Helden des Alltags“ der Programmzeitschrift „auf einen Blick“ mit. Durch den Vorentscheid sind sie schon gekommen, jetzt geht’s ums Finale. Den Siegern winken Preisgelder in Höhe von 5000 bis 2000 Euro.
Auf der „Helden-des-Alltags-Gala“ am 4. Oktober in Hamburg singt Michael Patrick Kelly (39), ehemaliges Mitglied der Kelly Family. Mit dem Preis werden Menschen ausgezeichnet, die durch ihr selbstloses Handeln Vorbilder geworden sind.