Herne. Im Wananas wird nach dem Algenbefall jetzt das komplette Wasser ausgetauscht. Deshalb bleibt das Schwimmbad länger geschlossen als geplant.
- Wananas soll nun statt für 14 Tage voraussichtlich den gesamten Monat geschlossen werden
- Betreiber Bädergesellschaft will Wasser komplett austauschen und Becken reinigen
- Stadtsportbund reagiert wenig amüsiert auf die Verlängerung der Zwangspause
Das Wananas wird nach dem Algenbefall aufwendiger gereinigt als ursprünglich geplant. Folge: Das Schwimmbad bleibt länger dicht als ursprünglich geplant – möglicherweise den gesamten Juni. Das sagte Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft, auf Anfrage der WAZ.
Am Mittwoch hatte der Betreiber des Wanner Freizeit-, Schul- und Vereinsbades nach einem Befall der Kacheln durch winzige Algen in mehreren Becken die Reißleine gezogen und das Bad komplett dicht gemacht. Vorher waren einzelne Bereiche gesperrt. Ziel war es zunächst, Kacheln in den gefüllten Becken von den Algen zu befreien und das Wasser zu reinigen. Etwa 14 Tage hatte die Bädergesellschaft dafür veranschlagt.
Austausch von über 1,8 Millionen Litern Wasser
Nun, sagt Bäderchef Przybyl zur WAZ, habe man sich dafür entschieden, die Becken komplett zu leeren, anschließend würden Fliesen sowie Fugen und Rinnen komplett gereinigt. Ziel sei es, den Kunden eine „Top-Wasserqualität“ zu bieten – deshalb alles zurück auf Null in dem erst im Dezember eröffneten Bad. Insgesamt müssten über 1,8 Millionen Liter Wasser ausgetauscht werden.
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Während der Arbeiten soll auch der Verursacher der Algenbildung gefunden werden. Dazu werde unter anderem in mehreren Bereichen Fugenmaterial herausgekratzt und untersucht. Laufe alles nach Plan, dann seien in 14 Tagen alle Bereiche gereinigt und die Becken wieder gefüllt. Das Hygiene-Institut müsse dann aber noch die einwandfreie Wasserqualität bestätigen. Deshalb sei – aktueller Stand – eine Wiedereröffnung des Wananas in der letzten Juniwoche geplant – am Anfang oder, wahrscheinlicher, am Ende.
Suche nach dem Verantwortlichen
Bäderchef Przybyl ist wenig erfreut über die Zwangspause in dem Bad, das nach seinen Worten über 700 Menschen täglich besuchen. Jeder Ausfalltag koste der Bädergesellschaft, die das Bad vom städtischen Eigenbetrieb Bäder gepachtet hat, 5000 Euro. Wer die Folgen der Algenplage zahle? „Wir reichen die Rechnung an den Verursacher weiter“, sagt Przybyl.
Nicht amüsiert über die verlängerte Zwangspause ist Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbunds. „Das ist ein herber Schlag ins Kontor“, sagt er zur WAZ. Vereinssportler und Schüler müssten die Möglichkeit haben, schnellstens ins Wananas zurückzukehren: „Ihnen fehlt nun jegliche Form von Schwimmsport.“
Kritik an Wassertemperatur
Karpinski regt an, nach der Beckenentleerung in einem Aufwasch die Wasserkreisläufe zu ändern. Nach wie vor sei die Temperatur im Sportbecken mit 28 Grad Celsius viel zu hoch; erträglich seien für Vereinsschwimmer maximal 24 Grad.