Herne. . Das Wananas ist ab sofort für etwa 14 tage komplett geschossen. Das ist der Grund für die Maßnahme.
- Herner Bädergesellschaft schließt Wananas nach Algenbefall für etwa 14 Tage komplett
- Algen sollen von Kacheln entfernt, Wasser gereinigt und Ursache gefunden werden
- Betreiber hat sich gegen „chemische Keule“, also verstärkte Chlorung, ausgesprochen
Das Wananas zieht die Notbremse: Nach einem Algenbefall schließt die Herner Bädergesellschaft das neue Freizeit-, Schul- und Vereinsbad in Wanne-Eickel für etwa zwei Wochen ab sofort komplett. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Lothar Przybyl, Chef der städtischen Tochter, am Dienstagabend auf WAZ-Anfrage. Denn: Die Wasserwerte, das zeige eine Analyse, seien in Ordnung. In den kommenden 14 Tagen nun sollen die Algen entfernt, das Wasser soll komplett gereinigt und die Ursache für den Algenbefall gefunden werden.
Bereits über zehn Tage lang war das Wananas zuletzt nur eingeschränkt nutzbar. Einige Becken waren gesperrt worden – wegen schlechter Wasserwerte, hieß es vor Pfingsten aus dem Wananas. Algen seien dagegen kein Problem.
Algen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen
Nun, nach einer neuerlichen Analyse und einer Krisensitzung der Verantwortlichen am Dienstagnachmittag, sei klar: Es seien sehr wohl Algen im Schwimmbad, und die seien ein Problem, sagt Bäderchef Przybyl. Mit bloßem Auge sei der Befall kaum zu erkennen, und er sei „noch im Anfangsstadium“, berichtet er. Ein Sporttaucher habe im Mai winzig-kleine Algen in einer Tiefe von über drei Meter gesehen und dem Bad gemeldet. Deshalb seien zunächst vorsorglich nur einzelne Becken gesperrt worden. Nun hätten sich Algen aber wohl in allen Becken des erst im Dezember 2016 eröffneten Schwimmbads breit gemacht.
In den kommenden zwei Wochen sollen Mitarbeiter einer Spezialfirma deshalb zunächst alle Kacheln im Wananas von Algen befreien; das gehe nur aufwändig per Hand. Damit die Technik keinen Schaden nehme, werde sie in dieser Zeit abgestellt. Seien die Kacheln von Algen befreit, gehe die Wasseraufbereitungsanlage wieder ans Netz, damit sie das Wasser reinige. In dieser Zeit sollen Experten auch die Ursache für den Algenbefall ermitteln.
Wasserwerte sind laut Analyse in Ordnung
Przybyl betont, dass die Wasserwerte laut Analyse überall in Ordnung seien und der Betrieb eigentlich weiterlaufen könnte. Allein: „Unser oberstes Gebot ist eine Top-Wasserqualität“, fügt er an. Das Bad werde aus hygienischen Gründe dicht gemacht. Alternativ hätte der Bad-Betreiber auch verstärkt chloren können, die Bädergesellschaft habe das aber abgelehnt: „Wir wollen keine chemische Keule einsetzen.“
Konsequenzen hat die Schließung nicht nur für Freizeitschwimmer, sondern auch für Schulen und Vereine: Für sie fällt Schwimmen erst einmal flach. Wie hoch der finanzielle Verlust für das Wananas ist, das nach eigenen Angaben von über 700 Menschen täglich besucht wird, kann die Bädergesellschaft noch nicht beziffern. Ihr Geschäftsführer Lothar Przybyl hofft, dass der Ruf des Bades jetzt nicht beschädigt wird: „Wir haben uns gerade ein sehr gutes Image aufgebaut.“