Herne. Überraschendes Ende im Waffenschein-Prozess: Herner (30) hatte gegen Entzug des kleinen Waffenscheins geklagt, weil er kein Rocker-Mitglied mehr ist.
Der Prozess um den Entzug eines Kleinen Waffenscheins bei einem vermeintlichen Rocker hat ein überraschendes Ende genommen. Vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gab der 30-Jährige aus Herne am Freitag an, die Rockergruppierung "Guerilleros" bereits vor zwei Jahren verlassen und mit Motorradclubs nichts mehr zu tun zu haben.
Das Gericht und ein Polizeiexperte hielten die Angaben für "stimmig". Der Mann akzeptierte einen Vorschlag der Polizei, bis 2020 auf einen neuen Waffenschein-Antrag zu verzichten. Bis dahin bleibt die Erlaubnis entzogen. Das Gericht erklärte die Sache damit für erledigt und wird das Verfahren einstellen.
Herner hatte Führungsamt bei den "Guerilleros" bekleidet
Der Mann hatte gegen den Entzug der Erlaubnis im Sommer 2014 geklagt. Die Polizei Bochum hatte den Einzug des Kleinen Waffenscheins mit seiner Mitgliedschaft in dem Rockerclub begründet, in dem er damals ein Führungsamt bekleidete. Damit habe dem Mann die "waffenrechtliche Zuverlässigkeit" gefehlt, hieß es.
Bei den "Guerilleros" handelt es sich um einen Unterstützerclub der "Bandidos", die von der Polizei der Organisierten Kriminalität zugerechnet werden. Ein Kleiner Waffenschein erlaubt dem Träger, Schreckschuss-, Reizgas- oder Signalwaffen mit sich zu führen. (dpa)