Herne. In einem emotionalen TV-Interview erinnern sich die Eltern des getöteten Jaden an den Tattag. Und sie erklären, warum sie jetzt heiraten wollen.
Mehr als zwei Monate nach dem Mord an dem neunjährigen Jaden aus Herne haben sich die Eltern des Jungen in einem RTL-Interview zu der Gewalttat geäußert. Dabei berichtet der Stiefvater, wie er und der ältere Sohn im Nachbarhaus nach dem Jungen suchten. „Ich habe dann im Erdgeschoss einmal überall nachgeguckt und bin danach in den Keller", sagt der Herner. „Ich hab dann hinter der Leiter, mehr oder weniger versteckt, einen Schuh gesehen."
Weiter erzählt der Vater: „Ich habe die Leiter dann an die Seite geschmissen und hab noch einmal alles versucht, irgendwas zu tun“. Er wirkt bei seiner Schilderung gefasst. Trotz der Wiederbelebungsversuche habe er Jaden nicht mehr retten können.
Warum die Eltern Jadens Foto zeigen wollten
Auch interessant
Alarmiert durch den Schrei des älteren Sohnes war auch die Mutter aus dem Haus gelaufen. „Der Jaden liegt unten im Keller, alles ist voller Blut. Mama, ich glaube der Jaden ist tot“, habe der Sohn zu seiner Mutter gesagt.
Im weiteren Gespräch erklären die Eltern, warum sie sich ganz bewusst dafür entschieden haben ein Foto ihres Kindes zu zeigen. „Wir wollten, dass es nicht nur immer hieß ‚das Opfer‘ oder ‚der neunjährige Junge‘, sondern dass die Leuten wissen: Er hieß Jaden, und zum Jaden gibt es auch ein Gesicht“, sagt die Mutter.
Jadens letzter Wunsch soll noch in Erfüllung gehen
Auch interessant
Trotz der Tragödie versucht die Familie weiter die gemeinsame Zukunft zu planen. Die Eltern berichten davon, heiraten zu wollen, um damit Jaden einen Wunsch erfüllen. „Es war der letzte Wunsch, den wir noch nicht erfüllt haben, und jetzt arbeiten wir darauf hin“, erklärt Jadens Mutter.
Der 19 Jahre alte Nachbarjunge Marcel H. hat gestanden den neunjährigen Jungen aus Herne in sein Elternhaus gelockt und getötet zu haben. Bilder der Tat soll H. anschließend im Internet veröffentlicht haben. Unter großem Druck suchte die Polizei tagelang nach dem Täter, bis sich dieser in einem Herner Imbiss stellte und im weiteren Verlauf einen zweiten Mord gestand. (red)