Herne/Bochum. . Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Herne wurde ein 27-Jähriger aus Amsterdam jetzt zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Das war es dann wohl mit der Juristen-Laufbahn: Nach der Sprengung des Commerzbank-Geldautomaten in der Heinrichstraße in Herne-Mitte ist ein 27-jähriger Student aus Holland zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.
Der Angeklagte hatte in der Nacht auf den 29. Juni ein hoch explosives Gasgemisch in den Geldautomaten geleitet und dann per Fernzünder eine Sprengung ausgelöst. Die Wucht der Explosion war so stark, dass die Geldscheine damals bis auf den Gehweg geflattert sind.
106.000 Euro Beute
Glück haben sie dem 27-Jährigen und seinem noch immer unbekannten Komplizen aber nicht gebracht. Die Zeit des Reichtums - die Beute bestand aus rund 106.000 Euro - dauerte nur wenige Minuten. Der Student aus Amsterdam war auf der Flucht gefasst worden, die Beute konnte sichergestellt werden.
Im Prozess vor dem Bochumer Landgericht hatte der Jura-Student zwar ein Geständnis abgelegt, seinen Komplizen, der damals gerade noch fliehen konnte, allerdings bis zuletzt nicht verraten. Auch deshalb ist die Strafe am Ende relativ drastisch ausgefallen. „Der Angeklagte hat über das Geständnis hinaus keine Einsicht gezeigt“, hieß es im Urteil der 2. Strafkammer.
Motiv blieb weitgehend unklar
Auch das Motiv der Tat blieb weitgehend unklar. Der 27-Jährige hatte im Prozess zwar behauptet, dass er von dem Geld seine Studiengebühren bezahlen wollte und dabei von rund 8000 Euro gesprochen. Doch das nahmen ihm die Richter nicht so ganz ab. „Das ist nicht nachzuvollziehen“, hieß es am Donnerstag. Mit dem Urteil blieben die Richter in dem von ihnen bereits zu Prozessbeginn vorgegebenen Rahmen von fünf bis sieben Jahren Haft.