Konzept "Emscherland 2020" will Region schöner machen
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Herne. . Vier Städte, darunter Herne, planen ein „grün-blaues Band“ an Kanal und Emscher. Und so sieht das Konzept „Emscherland 2020“ aus.
Herne will mit Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Herten das Emscherland umgestalten
Gesamtkosten liegen bei rund 52 Millionen Euro, in Herne sollen 5,5 Millionen investiert werden
Geplant ist auf einer Länge von 18 Kilometern ein grün-blaues Band
An Rhein-Herne-Kanal und Emscher soll es schöner und vor allem: grüner werden. Darauf haben sich die Städte Herne, Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Herten verständigt. Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft haben sie ein Handlungskonzept „Emscherland 2020“ entwickelt. Mit Hilfe von zahlreichen Einzelprojekten soll auf einer Länge von 18 Kilometern ein grün-blaues Band entstehen, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, zur WAZ. Die Gesamtkosten betragen nach seinen Worten rund 52 Millionen Euro.
Emscherland 2020 – da war doch was? Richtig: So hieß das Konzept, mit dem die vier Kommunen die Landesgartenschau in die Region holen wollten. Den Zuschlag erhielt Kamp-Lintfort, die Papiere für den Umbau des Emschertals verschwanden aber nicht in der Schublade. „Das Konzept wurde weiter entwickelt“, sagt Abawi. Im November wollen es die beteiligten Städte mit einer Kooperationsvereinbarung besiegeln.
Ein neues Gesicht der Stadt am Wasser
Das Ziel in Herne: Die Stadt soll am Wasser ein neues Gesicht erhalten. So ist eine grüne Verbindung zwischen Schloß Herten, Halde Hoheward und Schloß Strünkede geplant. Dazu soll in Höhe der Robert-Bosch-Straße über den Kanal auf die Emscherinsel eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut werden.
Darüber hinaus ist eine Verbindung zwischen den beiden über 100 Jahre alten Kleingartenanlagen Herne-Baukau und Herne-Nord geplant. Laut Konzept soll die bestehende Brache zu einer Parkanlage mit Streuobstwiese umgestaltet werden. Auch dort ist eine Brücke über den Kanal geplant. Nicht zuletzt sollen auch auf Herner Gebiet weitere einzelne Flächen entlang von Kanal und Emscher verschönert werden.
Das ehemalige Klärwerk auf der Emscherinsel in Herne wollen die Macher des Konzepts „Emscherland 2020“ ebenfalls einbinden – als Nahtstelle der drei Städte Herne, Recklinghausen und Herten. Geplant ist eine „Emscherpromenade“ zur Kläranlage, die von Emschergenossenschaft und den umliegenden Städten bereits zum kulturellen Lernort umgebaut wird. Nach Angaben von Ilias Abawi, dem Sprecher der Emschergenossenschaft, soll über der Kläranlage eine „Seebühne“ entstehen. Er verspricht: „Es wird ein anderes Emschertal geben, als wir es heute kennen.“
Stadt Herne sieht „große Chance“ in dem Projekt
Stadtplanungsdezernent Karlheinz Friedrichs sieht eine „große Chance“ in dem Projekt. Abwässer würden durch den Emscherumbau bis 2020 nicht nur unter die Erde verbannt, sondern es würde ein Emscherland aus einem Guss entstehen – besagtes grün-blaues Band. „Aus einem ,Bäh’-Raum“, so sagt Friedrichs in Anspielung auf jahrzehntelangen Gestank rund um die Emscher, „entsteht ein attraktiver Raum.“ Die Herner Maßnahmen kosten laut Friedrichs rund 5,5 Millionen Euro, die Stadt hofft, dass rund 90 Prozent gefördert werden.
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