Herne. . Die A43 ist am Wochenende zwischen Herne-Eickel und dem Kreuz Bochum saniert worden. Das Unternehmen Heitkamp hatte einen minutiösen Plan erarbeitet.

Auch die zweite Phase der Sanierung der A43-Fahrbahn zwischen der Anschluss-Stelle Herne-Eickel und dem Autobahnkreuz Bochum ist abgeschlossen. Am Sonntagnachmittag signalisierte Sascha Grollmann, Oberbauleiter bei Heitkamp Erd- und Straßenbau, dass der Verkehr Montag früh ab 5 Uhr wieder rollen kann.

Das Wanne-Eickeler Unternehmen hatte seit Donnerstagabend fast rund um die Uhr nach einem minutiösen Ablaufplan das 5,5 Kilometer lange Teilstück in Fahrtrichtung Wuppertal saniert.

Enge Zeitfenster kennt man bei Heitkamp. Mit der Erneuerung von Start- und Landebahnen innerhalb kürzester Zeit hat sich das Unternehmen bundesweit einen Namen gemacht. Doch bleiben für die Planung der Flughafen-Projekte Monate Zeit, waren es bei der A43 von der Auftragserteilung bis zum Start rund vier Wochen, um alle Abläufe zu justieren. Zehn Ingenieure seien mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, so Heitkamp-Geschäftsführer Jörg Kranz. Verzögerungen verzeiht so ein Tempo-Projekt nicht - doch sind sie manchmal nicht zu vermeiden...

Es ist laut, es stinkt, es ist warm

Der Startschuss fiel schon kurz nachdem die A43 am Donnerstagabend ab 22 Uhr gesperrt worden war. Sechs Großfräsen rückten dem alten Belag zu Leibe und frästen eine zwölf Zentimeter dicke Schicht heraus. Eine ganze Lkw-Flotte war pausenlos im Einsatz, um insgesamt 16 000 Tonnen Material abzutransportieren.

Nicht weniger imposant sind die Zahlen für den Einbau des neuen Asphalts - erst die sogenannte Bindeschicht, dann die Deckschicht. 100 Mitarbeiter sind pro Schicht im Einsatz, 70 Lkw sorgen für einen Nachschub an Material. Doch am Freitag stockte dieser Nachschub. Dafür gab es zwei Gründe. Zur „Halbzeit“ der Sommerferien herrschte reichlich Betrieb auf den Autobahnen, außerdem sorgte ein Unfall auf der A42 für Staus. Die Lkw, die den Asphalt aus Werken in Duisburg, Hamm und Marl heranschafften, kamen nicht mehr pünktlich an. Konsequenz: Heitkamp benötigte den kompletten eingeplanten Zeitpuffer von vier Stunden.

Einbau lief nach Plan

Am Samstag lief der Einbau nach Plan. Was das heißt: Die Fertigungsmaschine schiebt sich mit drei bis vier Metern pro Minute vorwärts. Über einen sogenannten Beschicker wird sie unaufhörlich mit Asphalt gefüttert. Der steht in einer ganzen Schlange von Lkw bereit. Sobald ein Lkw entladen ist, macht er Platz für den nächsten. Beinahe jede Sekunde zählt. Liegt der Asphalt, rollen schon schwere Walzen an, um die frische Fahrbahn zu verdichten.

Die Männer an den Maschinen leisten Schwerstarbeit. Es ist laut (Ohrstöpsel sind wichtiger Teil der Ausrüstung), es stinkt, und es ist warm. Da darf auch der Nachschub an Flüssigkeit nicht versiegen. Essen gibt es „auf Rädern“. Die Männer erhalten Lunchpakete. Auch dieses Detail ist der engen Zeittaktung untergeordnet.

Am Sonntagnachmittag ist dann klar, dass die Planung präzise war. Die Asphaltierung ist beendet, es folgen Arbeiten wie Fahrbahnmarkierung. Das Teilstück ist wieder bereit für mehrere Tausend Fahrzeuge Tag für Tag.