Herne. Die A43 muss ab diesem Dienstag für mehrere Tage gesperrt werden - ein Vorgeschmack auf den frühestens Ende 2016 startetenden Ausbau.

Frühestens Ende 2016 startet auf dem durch Herne führenden A 43-Abschnitt zwischen Rhein-Herne-Kanal und der Anschlussstelle Bochum-Riemke der mehrjährige Ausbau von vier auf sechs Spuren. Das erklärt die Bochumer Regionaldirektion von Straßen.NRW am Donnerstag auf Anfrage der WAZ.

Zu erheblichen Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer wird es aber schon ab Dienstag, 19. Juli, kommen: An diesem Tag startet Straßen.NRW nämlich die in zwei Abschnitten erfolgende Sanierung eines Teilstücks der A 43.

Baustellen erhöhen die Unfallgefahr

Ist es überhaupt notwendig, die Fahrbahn kurz vor der Erweiterung auf sechs Spuren noch zu erneuern? Diese Frage beantwortet Frank Hausendorf von der Regionaldirektion Bochum mit einem klaren Ja. Denn: Während des Ausbaus würden die Fahrspuren verlegt. „Wenn dann Schäden auf der Fahrbahn auftreten, ist es das Schlimmste, was passieren kann“, so der Behördensprecher.

Die Polizei warnt aber noch vor ganz anderen Risiken auf der A 43: Baustellen erhöhten die Unfallgefahr, betonten die für die Autobahn zuständige Polizei Münster sowie die Autobahnpolizei am Donnerstag bei einem Pressetermin auf dem A 2-Rastplatz Hohenhorst am Autobahnkreuz Recklinghausen. Durch mobile elektronische Stauwarnanlagen soll diese Gefahr erheblich gemindert werden - auch bei den anstehenden A 43-Baustellen.

Viele Fahrzeuge zu breit für linke Spur

„Diese Anlagen sind für uns sehr hilfreich“, sagt André Weiß, Leiter der Autobahnpolizei. Die bisherigen Klappschilder würden nicht akzeptiert, weil sie häufig einen Stau anzeigten, der sich aber bereits aufgelöst habe. Die mobilen Anlagen zeigten dagegen die aktuelle Verkehrssituation an: Passierten Kraftfahrzeuge die Anlage mit weniger als 55 km/h, zeigten sie erste Stau-Warnungen an. Unterhalb einer Grenze von 30 km/h erfolge dann die Stauwarnung. „Drei Kilometer vor einer Baustelle wird erstmals gemessen“, so Weiß.

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Rudi Koriath, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Münster, und Verkehrssicherheitsberater Christoph Becker weisen aber noch auf ganz andere Baustellengefahren auf der A 43 (und anderswo) hin: Viele Fahrzeuge seien für die in der Regel auf 2,10 Meter verengte linke Spur zu breit. Auch ein Blick in den Fahrzeugschein sei bisweilen trügerisch: „Bei den Angaben werden die Außenspiegel häufig nicht mitberechnet“, so Rudi Koriath. Viele Autos der gehobenen Mittelklasse sowie die meisten größeren Handwerkerfahrzeuge seien zu breit für die verengten Baustellenspuren.